SpVgg: Mit der letzten Aktion zum Punktgewinn

19.10.2012, 23:55 Uhr
SpVgg: Mit der letzten Aktion zum Punktgewinn

© Sportfoto Zink

Viel hat die Spielvereinigung Greuther Fürth nicht dazu beitragen können, dass am Freitagabend in der Rhein-Neckar-Arena bereits das fünfzehntausendste Bundesligaspiel über die Bühne ging. Ein halbes Jahrhundert glänzte das Kleeblatt in Deutschlands Fußballelite durch Abwesenheit. Ob der Aufsteiger der stolzen Statistik mehr als 34 eigene Spiele hinzufügen kann, ist nach wie vor fraglich. Mit dem 3:3-Unentschieden bei der TSG Hoffenheim nach dramatischen 90 Minuten haben sich die Aussichten der Fürther auf ein zweites Jahr in der Erstklassigkeit zumindest nicht weiter verschlechtert.

Zoltan Stieber hatte die Führung der Hausherren durch Roberto Firmino ausgeglichen, ehe die TSG durch Joselu erneut vorlegte. In der Schlussphase schien Edgar Prib der Spielvereinigung mit einem schönen Distanzschuss wenigstens noch einen Punkt zu sichern. Dann schlug erneut Joselu zu. Und als die Hoffenheimer bereits feierten, köpfte der eingewechselte Lasse Sobiech zum Endstand ein.

Geballte Offensiv-Erfahrung

Büskens hatte auf die gleiche Elf vertraut , die vor zwei Wochen das Heimspiel gegen den Hamburger SV mit 0:1 verloren hatte. Im Sturmzentrum agierten also erneut die Routiniers Edu (30) und Gerald Asamoah (34). Bei den Gastgebern nahm der Ex-Fürther Stephan Schröck erwartungsgemäß auf der Ersatzbank Platz.

Büskens hatte in der Vorbereitung auf die Partie von seinen Schützlingen mehr Mut zum Risiko verlangt. Das schien zu fruchten. In dieser Saison hatten die Fürther noch selten solche Torgelegenheiten wie in den ersten Minuten in Sinsheim. Sowohl der im Vergleich zu den vergangenen Wochen stark verbesserte Sercan Sararer als auch Gerald Asamoah suchten und fanden mit ihren finalen Pässen Edu, doch der Brasilianer schloss die bis dahin sehenswert vorgetragenen Angriffe mit jeweis völlig untauglichen Schussversuchen ab.

Firmino unbewacht

Die fehlende Effizienz erwies sich auch am Freitag wieder als augenfälliges Manko des Aufsteigers. Und weil der Tabellenletzte noch dazu immer für einen Abwehrschnitzer gut ist, führte nach acht Minuten plötzlich die bis dahin unauffällige TSG. Nachdem Thomas Kleine nicht genug Höhe erreicht hatte, um eine Freistoßflanke von Sebastian Rudy zu entschärfen, köpfte der sträflich unbewachte Roberto Firmino aus kurzer Distanz zum 1:0 ein. Mit diesem Vorsprung im Rücken kombinierten die Hoffenheimer gefälliger, wie ein Anwärter auf die Qualifikation zur EuroLeague trumpfte die ambitionierte Elf von Trainer Markus Babbel aber zu keiner Zeit auf. So konnte das Kleeblatt auch in dieser schwierigen Phase seine Grundordnung aufrecht erhalten und selbst die Initiative ergreifen.

Nach einer Ecke fiel der Ball plötzlich Edgar Prib vor die Füße. Den folgenden 16-Meter-Schuss vermochte TSG-Schlussmann Tim Wiese noch zu parieren, doch dann traf Zoltan Stieber ins lange Eck. Für den 23-jährigen Ungarn war das erste Tor in der Bundesliga überhaupt.

Edu fiel ab

In einer nicht immer hochklassigen, aber jederzeit rassigen Auseinandersetzung wogte das Geschehen auch nach der Pause lange hin und her. Für die ganz großen Torchancen fehlte jedoch beiden Kontrahenten die Präzision. Auf Fürther Seite fiel vor allem Edu leistungsmäßig deutlich ab. Dem erfahrenen Stürmer gelang so gut wie gar nichts.

Nach einer guten Stunde hätte sich Kleeblatt-Torwart Max Grün fast mit einem Abwurf unglücklich gemacht, doch Kevin Volland vermochte das Geschenk nicht zu nutzen. Kurz darauf sezierte der gleiche Hoffenheimer allerdings mit einem einzigen Pass die gesamte Fürther Defensive. Der frei gespielte Joselu vollstreckte aus acht Metern flach und platziert zum 2:1. Als sich Edgar Prib ein Herz gefasst und Wiese aus rund 18 Metern überwunden hatte, waren die Weiß-Grünen wieder im Soll. Aber erneut Joselu entsetzte sie zahlreich mitgereisten Kleeblatt-Fans. Nach Sobiechs Kopfball in der Schlussminute durften sie doch noch jubeln. Diese Remis fühlte sich wie ein Sieg an.

1899 Hoffenheim: Wiese – Beck, Delpierre, Compper, Johnson - Streker, Rudy – Roberto Firmino, Volland (90.+1 Schipplock), Usami (70. Grifo) – Joselu.

SpVgg Greuther Fürth: Grün – Nehrig, Kleine, Mavraj, Schmidtgal - Sararer (80. Mikkelsen), Fürstner, Prib, Stieber (88. Sobiech) – Edu (75. Nöthe), Asamoah.

Zuschauer: 21.000. Schiedsrichter: Siebert (Berlin). Tore: 1:0 Firmino (8.), 1:1 (39.) Stieber, 2:1 Joselu (67.), 2:2 Prib (84.), 3:2 Joselu (89.), 3:3 Sobiech (90.).

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