Stiepermann stolz aufs Kleeblatt: "Wille ist sensationell"

20.4.2015, 06:00 Uhr
Bester Fürther Zweikämpfer: Marco Stiepermann.

© Sportfoto Zink / WoZi Bester Fürther Zweikämpfer: Marco Stiepermann.

Es ist ja nicht so, dass Marco Stiepermann das nicht alles schon erlebt hätte. Mit Alemannia Aachen und Energie Cottbus stieg er aus der zweiten Liga ab. Jetzt, mit Fürth, rutscht er besorgniserregend immer weiter in den Tabellenkeller. Dementsprechend gefrustet fasste er das Kräftemessen mit den keineswegs viel besseren Berlinern zusammen: "Nach dem Spielverlauf können wir erst mal schön kotzen."

Die Eisernen hätten aus seiner Sicht aus "keinen zwei Chancen zwei Gegentore" gemacht, "das ist schon ein bisschen scheiße". Doch genauso wie seinen Trainer beeindruckte auch ihn die Moral der Truppe, zweimal einen Rückstand auszugleichen. "Dieser Wille, dass wir zweimal wiedergekommen sind, ist schon sensationell."

Trotzdem fehlte den Weiß-Grünen beim 2:2 gegen Union Berlin das Zwingende, das Überraschende, um in Führung zu gehen. Der 24-Jährige war - wie schon zuvor in Frankfurt - einer der wenigen Spieler, der aus der Distanz den Torabschluss suchte. Er stand erneut halblinks in der Mittelfeldraute, sein Pendant auf rechts war diesmal nicht Ronny Philp, sondern Zhi-Gin Lam.

Trotz einhelligen Lobes für Stiepermanns Leistung: Bei einer Szene in der ersten Hälfte raunte das ganze Stadion, als er eine hohe Flanke im Sechzehnmeterraum nicht volley aufs Tor schoss, sondern noch einmal für Robert Zulj ablegte. Symptomatisch für das fehlende Selbstvertrauen?

"Im Nachhinein dachte ich mir auch so, komm, dann schieß ich ihn halt auf die Tribüne, dann ist das Raunen genauso da. Aber die Reaktion der Fans muss mir im Endeffekt egal sein." In diesem Punkt hat Mike Büskens das Team erreicht. Er monierte ja schon vor einer Woche, dass sich die Spieler noch zu sehr damit beschäftigten, wie eine Aktion von außen bewertet werde.

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