Trotz 2:0-Führung: Kleeblatt patzt bei Liga-Generalprobe

17.1.2018, 18:39 Uhr
Bei Darmstadt 98 trennt sich die SpVgg Greuther Fürth im letzten Test vor dem Liga-Start 2018 mit 2:2-Unentschieden.

© Sportfoto Zink / WoZi Bei Darmstadt 98 trennt sich die SpVgg Greuther Fürth im letzten Test vor dem Liga-Start 2018 mit 2:2-Unentschieden.

Darmstadts Trainer Dirk Schuster verließ die eingetretenen Pfade des bisherigen 4-2-3-1 und stellte mit Terrence Boyd und Jan Rosenthal,  eigentlich ein Zehner, zwei Mittelstürmer auf. Es war beinahe die erste Elf der Vorrunde, die der Trainer aufs Feld schickte. Nur der Ex-Cluberer Wilson Kamavuaka fehlte verletzt, Stürmer Felix Platte und Fabian Holland saßen zu Beginn auf der Bank. Kleeblatt-Coach Damir Buric sprach zwar im Vorfeld der Partie von Experimenten, doch seine Startelf klang sehr nach Ernstfall. Lukas Gugganig gab im zentralen defensiven Mittelfeld vor einer Viererkette den Ausputzer. Auffällig ist seine Körpersprache – als defensiver Mittelfeldspieler zeigt er plötzlich ungeahnte Antrittsstärke, Aggressivität und Handlungsschnelligkeit. Definitiv ein Schritt nach vorne. Bereits nach zwei Minuten klingelte es im Kasten der Gastgeber. Nach Ballgewinn in der eigenen Hälfte trieb Julian Green das Leder von links hinten über die Mittellinie und spielte David Raum mustergültig in den Lauf, der rechts mitgelaufen war. Mit einem überlegten Lupfer überwand der Youngster aus 15 Metern den Lilien-Keeper zum 1:0 (2.).

Es entsponn sich ein ordentlicher Testkick zwischen den beiden Tems. Die Lilien wollten das Spiel machen, Fürth versuchte, nach Ballgewinn schnell nach vorne zu kommen – und versuchte es immer wieder mit Schüssen aus der zweiten Reihe. Khaled Narey (24.), Jurgen Gjasula (27.) und Serdar Dursun kurz vor der Pause fehlte jedoch das Zielwasser. Viele Ballkontakte hatte Maximilian Wittek, der als Linksverteidiger am gegnerischen Strafraum immer wieder für Akzente sorgte. Auch Sascha Burchert wurde nicht kalt, als er mit dem Pausenpfiff einen dankbaren Fernschuss von Terrence Boyd zur Seite abwehrte. In der Halbzeit wechselte Darmstadts Trainer kräftig durch – gleich sechs Neue durften sich nun zeigen. Buric hingegen brachte nur Philipp Hofmann, Levent Aycicek und Balazs Megyeri.

Und Hofmann gehörte gleich die volle Aufmerksamkeit. Dreieinhalb Minuten nach Wiederanpfiff vergab Maximilian Wittek noch kläglich nach einer Flanke von Narey. Witteks anschließender Eckball aber landete im Getümmel vor den Füßen Hofmanns, der das Spielgerät mit der Spitze über die Linie bugsierte - eine gute Bewerbung für das Pflichtspiel gegen Bielefeld in einer Woche. Zehn Minuten später aber gelang dem eingewechselten Felix Platte der Anschlusstreffer, als er sich über Fürths linke Seite im Strafraum durchsetzte und überlegt ins lange Eck einschob (60.). Zuvor hatte noch Narey die Gelegenheit zum 3:0, traf aber nach einem feinen Pass von Aycicek in die Tiefe nur das Außennetz.

In der 64. Minute dann der Bruch im Spiel: Aycicek musste humpelnd vom Feld, aber leider hatte Buric niemanden mehr auf der Ersatzbank. Der soeben ausgewechselte Gjasula wollte wieder rein, durfte aber nicht. Also ging es zu zehnt weiter – und Darmstadt übernahm nun vollends das Kommando. Bis auf einen frechen Fernschuss von Tolcay Cigerci aus gut und gerne 40 Metern setzten die Fürther keine Akzente mehr – Darmstadts Keeper Daniel Heuer Fernandes pflückte ihn mühelos herunter.

Auf der Gegenseite blieb das Blut des eingewechselten Balazs Megyeri in Wallung. Die gefährlichste Szene hatte Patrick Jensen, der einen Kopfball an die Latte setzte (73.). Es zeichnete die Gäste aus, dass mit Mann und Maus verteidigten und dem Dauerdruck irgendwie standhielten. Bis zur 85. Minute. Da packte erneut Platte einen schönen Lupfer aus und überwand Megyeri zum Ausgleich.
 

Darmstadt: Heuer Fernandes; Großkreutz (46. Höhn), Bregerie (61. ) Sulu (71. Stark), Jones (46. Sirigu) – Niemeyer (76. von Haacke), Mehlem (46. Sobiech) – Atik (46. Steinhöfer), Kempe (71. Gaines) – Boyd (46. ), Rosenthal (46. Platte).

SpVgg Greuther Fürth: Burchert (46. Megyeri); Hilbert (61. Steininger), Maloca, Caligiuri (61. Burger), Wittek – Gugganig, Gjasula (61. Cigerci) – Raum (61. Ernst), Green (46. Aycicek), Narey – Dursun (46. Hofmann).

Tore: 0:1 Raum (2.), 0:2 Hofmann (49.), 1:2 Platte (60.), 2:2 Platte (85.).

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