Verbeeks Bart-Schwur: "Bleibt bis zum ersten Sieg dran"

22.12.2013, 13:21 Uhr
Frühestens am 25. Januar wird sich FCN Trainer Verbeek wieder rasieren - aber nur, wenn der Club dann gewinnt.

© Sportfoto Zink / JüRa Frühestens am 25. Januar wird sich FCN Trainer Verbeek wieder rasieren - aber nur, wenn der Club dann gewinnt.

Eine sieglose Hinrunde mit dem 1. FC Nürnberg veranlasst Gertjan Verbeek sogar zu einem optischen Selbstversuch. „So lange wir nicht gewinnen, bleibt mein Bart dran“, verkündete der Frankencoach nach dem torlosen Remis gegen Schalke 04. Auf seiner zunehmend verzweifelten Mission, endlich den ersten Saisonsieg mit dem Abstiegskandidaten in der Fußball-Bundesliga zu landen, setzt der kantige Niederländer kurz vor der Winterpause persönliche Zeichen. Und wird umso mehr hoffen, dass seine Mannschaft ihn schnell erlöst.

Hält Verbeek seinen Bart-Schwur, darf er sich zumindest rund einen Monat nicht rasieren. Nach Weihnachten, Silvester, Neujahr und dem Trainingslager im spanischen Mijas startet der FCN am 25. Januar daheim gegen 1899 Hoffenheim seine Abstiegsvermeidungsmission. Verbeek hofft schon zum Rückrundenbeginn auf das monatelang ersehnte Erfolgserlebnis. „Sonst spiele ich nächstes Jahr Santa Claus“, scherzte der Mann, der schon durch seine Rod-Stewart-Gedächtnisfrisur optisch etwas aus der Reihe fällt.

Sieglos trotz gutem Spiel

Auf einem enttäuschenden 17. Platz beendet der FCN die Hinrunde - mit vier Punkten Rückstand auf einen Nichtabstiegsrang. Was gar nicht so schlecht ist, wenn man sich den desaströsen Rekord vor Augen hält: Als erstem Team in 50 Jahren Eliteliga gelang den Nürnbergern in der gesamten ersten Saisonhälfte kein einziger Sieg. „Wir spielen gut, wir haben Chancen, wir haben Pech. Wir sollten uns keinen Vorwurf machen, sondern jetzt ein bisschen den Kopf abschalten“, kommentierte Außenverteidiger Javier Pinola die verfahrene Situation.

Gegen extrem schwache Schalker dominierten die Gastgeber das Spiel am Samstagabend eindeutig, erneut war die Chancenverwertung aber zu mies für drei Punkte. „Es ist fast nicht zu glauben, wir hätten ein oder zwei machen sollen“, klagte Verbeek anschließend bei der Pressekonferenz, nachdem sich Schalkes Assistenztrainer Peter Hermann positiv zum couragierten Nürnberger Auftritt geäußert hatte. „Ich habe auch mal als Spieler eine Saison gehabt, da haben wir immer Komplimente bekommen und sind am Ende abgestiegen“, meinte Verbeek.

Test für die Moral

Spielerisch hat der 51-Jährige die Nürnberger nach der Trennung von Michael Wiesinger voran gebracht, das wurde zuletzt auch schon beim 3:3 in Hannover deutlich. Doch die Abschlussschwäche bleibt das Hauptproblem. Die Rückrundenvorbereitung wird jetzt auch zu einem großen Test für die Moral.

„Es geht drum, dass die Jungs nicht zu viele Enttäuschungen bekommen, dass sie den Glauben behalten. Ich denke, sie sehen, dass sie besser spielen können, als sie dachten“, sagte der Trainer. „Wir müssen die Überzeugung festhalten.“ In den kommenden Tagen geht's für Verbeek mit mehreren Freunden in die Schweiz zum Skifahren, für den 4. Januar ist der Trainingsauftakt beim FCN angesetzt. Die Nürnberger Weihnachtswünsche sind schon längst ans Christkind übermittelt: „Ich hoffe, im neuen Jahr wird alles besser von den Ergebnissen her“, sagte der Ur-Franke Pinola.

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