Vertragspoker? Zulj will erst zu alter Stärke finden

20.2.2017, 05:32 Uhr
Erst gechippt, dann zum Jubel abgedreht: Robert Zulj denkt Schritt für Schritt. Auch in Sachen Vertragsverlängerung ist das nicht anders.

© Sportfoto Zink / WoZi Erst gechippt, dann zum Jubel abgedreht: Robert Zulj denkt Schritt für Schritt. Auch in Sachen Vertragsverlängerung ist das nicht anders.

Als Robert Zulj in die Interviewzone hinter der Gegengeraden des Ronhofs kam, wirkte er gelöst. Er hatte gerade seinen zweiten Saison-Treffer in der Liga verbucht, im Pokalwettbewerb hatte er ein Tor erzielt. Doch den Blick auf die Realität hat ihm das Siegesgefühl nicht verstellt. "Es ist klar, dass wir nicht damit zufrieden sein können, wie wir gespielt haben", lautete sein Fazit.

Entgegen der altbackenen Formulierung von Fortuna-Trainer Friedhelm Funkel, beide Mannschaften hätten sich taktisch "neutralisiert", geht Zulj ins Detail: "Im Spiel sind wenige klare Chancen herausgespielt worden, keine guten Ballstafetten, von daher bin ich nicht zufrieden."

"Es war kein schönes Spiel"

Ein Robert Zulj liebt das schöne Spiel. Er forderte am Samstag viele Bälle, versuchte sie oft auch einmal direkt weiterzuleiten, was aber selten gelang. Weil die Düsseldorfer eng beisammen standen und weil seine Mitspieler an diesem Tag nicht frisch wirkten. Nicht so frisch wie er. "Trotzdem hat man gesehen, dass wir als Mannschaft gekämpft haben", versuchte er, den Fokus aufs Positive zu lenken. "Es war kein schönes Spiel, es war am Ende des Tages ein dreckiger Sieg."

Fürth gewann zum 400. Mal in der zweiten Bundesliga, nur Alemannia Aachen schaffte mehr Siege. Bislang. Doch über den Spitzenreiter in der ewigen Zweitliga-Tabelle redet man am Ronhof nur noch ungern, die wahren Gegner sind im Mittelfeld der aktuellen Tabelle notiert. Und am Wichtigsten ist: Düsseldorf war vor dem Spiel vor Fürth und ist jetzt nach dem Sieg dahinter.

Platz zehn ist keine schlechte Ausgangsposition für die nächsten zwei Wochen. Denn es geht zunächst gegen Würzburg und dann gegen den Lokalrivalen aus Nürnberg. Selbstbewusstsein kann da nicht schaden. Robert Zulj hat davon genug. Gut getan hat ihm nach diesem Spiel sicher auch die Frage nach seiner Zukunft. Vom Verkaufskandidaten Nummer eins in der Winterpause könnte er jetzt sogar einer der wenigen im Kader sein, mit dem das Kleeblatt-Management um eine Verlängerung verhandelt.

Zulj gab sich ahnungslos: "Über das Thema haben wir wenig bis gar nicht gesprochen. Ich bin der Meinung, dass jetzt nicht der passende Zeitpunkt dafür ist." Für ihn gelte nur: "Ich will mit der Leistung aus den vergangenen Spielen wieder zu meiner alten Form zurückfinden." Auf die Frage, wann denn der richtige Zeitpunkt für so eine Verhandlung sei, antwortete er: "Was haben wir denn heute für einen Monat? Ich glaube, dass Fürth bekannt dafür ist, spät Entscheidungen zu treffen, bei Spielern etwas bekannt geben. Da wird es auch bei mir keine Ausnahme geben."

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