VfB: Tyton kommt, Didavi will weg

24.6.2015, 14:57 Uhr
Przemyslaw Tyton - bei der EM 2012 als polnischer Elfmeterkiller auffällig geworden - übernimmt zwischen den Stuttgarter Pfosten.

© Vassil Donev (dpa) Przemyslaw Tyton - bei der EM 2012 als polnischer Elfmeterkiller auffällig geworden - übernimmt zwischen den Stuttgarter Pfosten.

Der VfB Stuttgart kommt mit seiner Personalplanung für die kommende Saison langsam in Schwung. Vier Tage vor dem Trainingsauftakt mit dem neuen Trainer Alexander Zorniger gab der Beinahe-Absteiger der vergangenen Saison zwei weitere Neuzugänge bekannt.

Und was ist mit Kirschbaum?

Wie erwartet verpflichtete der Fußball-Bundesligist am Mittwoch den polnischen Nationaltorwart Przemyslaw Tyton vom niederländischen Meister PSV Eindhoven. Der 28-Jährige erhält einen Vertrag bis 30. Juni 2017. Der Nachfolger von Sven Ulreich, der zum Rekordmeister FC Bayern wechselt, kostet eine Million Euro Ablöse. Zudem kommt Mittelfeldspieler Lukas Rupp von Absteiger SC Paderborn an den Neckar. Der 24-Jährige ist ablösefrei und unterschreibt beim VfB bis 30. Juni 2018. Inwieweit sich der nun fixierte Transfer auf einen möglichen Wechsel von Thorsten Kirschbaum - in der vergangenen Saison hinter Ulreich die Nummer zwei beim VfB - zum 1. FC Nürnberg auswirkt, bleibt abzuwarten. Beim Club sieht man die Personalie Kirschbaum gelassen.

Tyton und Rupp sind nach Außenverteidiger Philip Heise (1. FC Heidenheim) und Mittelfeldspieler Kevin Stöger, der an Heidenheims Zweitliga-Konkurrenten 1. FC Kaiserslautern ausgeliehen war, die Neuzugänge drei und vier. Der 1,95 Meter große Tyton, der von Eindhoven zuletzt an den spanischen Erstliga-Absteiger FC Elche verliehen gewesen war, habe in der Primera División „seine Qualitäten unter Beweis gestellt“, sagte VfB-Sportvorstand Robin Dutt. Tyton will sich in Stuttgart weiter für Polens Nationalelf empfehlen, für die er bisher 13 Mal spielte. Derzeit ist er in Polen nur die Nummer vier zwischen den Pfosten.

Rupp bestritt 65 Bundesligaspiele für Paderborn und zuvor Borussia Mönchengladbach. Dort hatte er sich aber nicht durchsetzen können und war im vergangenen Jahr zum SCP gewechselt, für den er in 31 Partien vier Tore erzielte. Der aus der Jugend des Karlsruher SC stammende Profi verfüge defensiv wie offensiv über Qualität, sagte Dutt.

Könnte  bald im Leverkusener Dress jubeln: Daniel Didavi.

Könnte bald im Leverkusener Dress jubeln: Daniel Didavi. © Bernd Thissen (dpa)

Bei der Zusammenstellung des neuen Kaders sieht Ex-Trainer Stevens, der die Stuttgarter zuletzt zweimal vor dem Abstieg rettete, Dutt aufgrund der begrenzten finanziellen Möglichkeiten vor einer großen Herausforderung. Er forderte den VfB-Hauptsponsor zu einem größeren Engagement auf. „Dass Stuttgart nicht oben mitspielt, kann doch nicht der Anspruch von Daimler und Mercedes sein“, sagte Stevens in seinem Urlaubsdomizil Mallorca der „Stuttgarter Zeitung“. Der VfB brauche einen Neuanfang. „Das ist ein ehrgeiziges Projekt. Und man muss es über mehrere Jahre angehen.“ Was Stevens nicht erwähnte: Der erwartete Verkauf von Nationalspieler Antonio Rüdiger, der unter anderem vom VfL Wolfsburg umworben wird, würde eine zweistellige Millionen-Ablöse bringen.

Weitere Millionen könnte Spielmacher Daniel Didavi bescheren, der zu Bayer Leverkusen wechseln möchte. Ihn will der VfB aber nicht abgeben, obwohl er nach Vertragsende 2016 ablösefrei wäre. „Mein Ziel ist es nicht, immer gegen den Abstieg zu spielen“, sagte Didavi der „Sport Bild“ (Mittwoch). Sein Traum sei es, in der Champions League zu spielen.

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