Wittek: "Ich will den Klassenerhalt so früh wie möglich"

13.3.2018, 13:57 Uhr
Wittek:

© Sportfoto Zink/MeZi

Als Wittek im Sommer zum Kleeblatt stieß, schien es so, als wäre er schon lange ein fester Bestandteil der Fürther Familie. Als die Profis im Rahmen des Trainingslagers in Österreich einen wilden Bach unweit des Platzes entdeckten, war es Wittek, der als Erstes in die Fluten hüpfte und die Abkühlung des eiskalten Gebirgsbachs zu genießen schien. Berührungsängste hatte er bei seinem Neuanfang jedenfalls keine.

Wer vierzehn Jahre lang für die Löwen die Schuhe schnürt, hat so einiges erlebt. Oder genauer: mitgemacht. Nicht erst seit dem Zwangsabstieg in die Regionalliga gilt der TSV 1860 München nicht mehr als gute Adresse. Die Streitigkeiten in der Führungsetage rund um den Investor aus Jordanien, die unzähligen Trainerwechsel und damit einhergehenden Neuausrichtungen haben den Verein nie zur Ruhe kommen lassen. Existenzängste waren angesagt, jahrelang. Das prägt. Auch Wittek. Zumal er alle Jugendteams der Löwen durchlaufen hatte, dort als 18-jähriger seinen ersten Profivertrag unterschrieb und dann drei Spielzeiten in Folge nur eines kannte: Abstiegskampf. Nicht schön, bestimmt nicht - aber eine Erfahrung, von der er jetzt profitiert.

"Ich hab' doch alles erlebt. Einmal waren wir kurz vor Saisonende gerettet, einmal haben wir es in der Relegation geschafft und einmal sind wir abgestiegen", blickt der erst 22-Jährige bereits auf eine bewegte Vita zurück. Abstreifen konnte er das zunächst nicht so locker. Es folgten einige Gespräche, ehe Wittek frei aufspielen konnte. Seit der Winterpause lebt der Linksverteidiger nun vor, was Abstiegskampf vor allem ausmacht: unbändiger Einsatz, der die Kollegen mitreißt.

Der gebürtige Freisinger rennt die Linie rauf und runter. Stürmer müssen ihm hinterherhecheln. Es sei denn, taktische Order wie zuletzt beim 2:1-Heimsieg gegen Kaiserslautern gebieten seinem Vorwärtsdrang Einhalt. Doch auch in so einem Fall lässt sich Wittek nur schwer bremsen. Als sich Roberto Hilbert am Samstag den Ball bei einer Ecke gerade zurechtgelegt hatte, schickte er den Ex-Nationalspieler weg, führte selbst aus und servierte maßgerecht für Mario Malocas Siegtreffer per Kopf.

"Nur nicht nachlassen" 

"Man muss auch mal 'ne Variation reinbringen", erklärte der Oberbayer mit diesem frechen spitzbübischen Grinsen. Weiter Gas geben muss die Mannschaft, fordert er im Hinblick auf das nächste Sechs-Punkte-Spiel in Aue: "Nur nicht nachlassen." Die Lockerheit des 22-Jährigen ist mit einem Satz dem Tunnelblick gewichen. "Ich will den Klassenerhalt so früh wie möglich. Auf alles andere hab’ ich keinen Bock." Punkt. 

 

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