Zwei Puzzleteilchen gesucht: Konkurrenzkampf beim Club

24.1.2017, 05:59 Uhr
Augen zu und durch: Abwehrtalent Lukas Mühl (rechts) hofft, dass er am Sonntag auch im Kampf um den vakanten Platz in der Innenverteidigung die Nase vorn hat.

© Foto: Sportfoto Zink Augen zu und durch: Abwehrtalent Lukas Mühl (rechts) hofft, dass er am Sonntag auch im Kampf um den vakanten Platz in der Innenverteidigung die Nase vorn hat.

Tor:

Der zum verlässlichen Stammkeeper gereifte Thorsten Kirschbaum wurde bei der Generalprobe gegen Aalen (3:1) wegen seiner im Trainingslager erlittenen Handgelenksprellung noch geschont, dürfte aber bis zum Start einsatzfähig sein. Auch Senior-Stellvertreter Raphael Schäfer soll nach auskurierter Erkältung heute wieder ins Training einsteigen.


Abwehr:

Die routinierten, aber keineswegs unumstrittenen Außenverteidiger
Miso Brecko und Laszlo Sepsi dürften gesetzt bleiben, weil ihre juvenilen Backups Patrick Kammerbauer und Dennis Lippert wohl noch Zeit brauchen. Im Abwehrzentrum gilt Georg Margreitter nicht nur wegen seiner Vertragsverlängerung als feste Größe. Weil für den angeschlagenen Dave Bulthuis die Zeit bis Sonntag zu knapp werden dürfte, streiten sich Lukas Mühl und Even Hovland um den vakanten Platz an Margreitters Seite.

Wer nun das Vertrauen erhält, ließ Schwartz noch offen – es ist ja auch keine leichte Entscheidung. Mühl brachte zwar seinen Torwart mit einer zu kurzen Kopfballrückgabe in Bedrängnis und leistete sich einige Fehlpässe im Aufbau, doch wenn dem fast 20-Jährigen in Nürnberg wirklich die Zukunft gehören soll, bräuchte er langsam regelmäßig Spielpraxis. Ein Einsatz am Sonntag könnte somit Signalwirkung haben.


Defensives Mittelfeld:

Auf der Doppelsechs bilden der emsige Chefstratege Hanno Behrens und sein stoischer Adjutant Ondrej Petrak ein eingespieltes, meist gut harmonierendes Duo. Gerade Behrens befindet sich in erstaunlicher Frühform, gegen Aalen eroberte der omnipräsente Blondschopf unermüdlich Bälle, schob immer wieder an und setzte mit dem 1:0 und einem Lattenschuss auch offensiv Akzente.


Offensives Mittelfeld

Kevin Möhwald hat sich als kreativer Taktgeber in der Schaltzentrale etabliert, nicht umsonst kürte der kicker den 23-jährigen Standardspezialisten in seiner Winterrangliste auf dieser Position zum Primus der 2. Liga. Auf der rechten Außenbahn darf sich der ebenfalls mit passablen Eck- und Freistößen aufwartende Tobias Kempe nach holprigem Beginn als Stammkraft fühlen. Links gilt es die Lücke zu füllen, die Guido Burgstallers Wechsel zum FC Schalke 04 hinterließ. "Ihn eins zu eins zu ersetzen, wird schwierig", ahnt Schwartz.

Weil Tim Leibold (Schambeinentzündung) und Edgar Salli (Afrika Cup) bis auf weiteres als Alternativen ausfallen und Dauerpatient Shawn Parker auch in Spanien vom Pech verfolgt blieb, könnte mit Abdelhamid Sabiri ein Talent aus der "U 21" vom Abschied des Top-Torjägers profitieren. In den Testspielen ließ der flinke und unbekümmert zu Werke gehende Deutsch-Marokkaner seine Fähigkeiten aufblitzen, wenngleich manche Aktion noch ein bisschen zu ungestüm oder naiv geriet.

"Er hat auch in den Trainingseinheiten einen guten Eindruck hinterlassen", lobte Schwartz und nährte Sabiris Hoffnungen auf ein baldiges Debüt bei den Profis: "Wenn sich jemand gut präsentiert, bin ich nicht derjenige, der Angst hat, so einen Jungen zu bringen." Was wiederum Rurik Gislason kaum gefallen dürfte – der isländische Nationalspieler wartet weiterhin auf den Durchbruch am Valznerweiher und hat laut Schwartz nach seiner Einwechslung gegen Sion "einen Wink gegeben", dass mit ihm doch noch zu rechnen sein könnte.


Angriff

Am slowenischen Sturmsolisten Tim Matavz, mit fünf Toren in elf Spielen nach Burgstaller immerhin Nürnbergs zweitbester Schütze, führt kein Weg vorbei. Die Augsburger Leihgabe bewies auch gegen Sion und Aalen ihre Goalgetterqualitäten. Nachwuchshoffnung Cedric Teuchert muss sich vorerst weiterhin mit der Jokerrolle begnügen oder auf eine Umstellung auf ein 4-4-2-System hoffen.

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