Von Stein bis Cadolzburg: Allianz greift nach den Sternen

24.5.2017, 13:00 Uhr
Von Stein bis Cadolzburg: Allianz greift nach den Sternen

© NN-Grafik

Die Sterne funkeln. Nicht nur am Landkreishimmel, sondern auch in einzelnen Kommunen, und das nicht nur zur Weihnachtszeit, sondern während des gesamten Jahres. Wenn es um die Themen Freizeit, Tourismus und Naherholung geht, tragen selbst ansonsten doch eher nüchterne Architekten und Planer gerne etwas dicker auf.

Sterne, damit sind herausragende touristische Attraktionen gemeint, haben die Experten für dieses Handlungsfeld kreiert: Die Faber-Castell-Erlebniswelt und das Kristall Palm Beach in Stein, die Carrera World in Oberasbach und natürlich der Playmobil FunPark in Zirndorf zählen dazu, und bald auch das Erlebnismuseum auf der Cadolzburg, das am 23. Juni die Pforten öffnen und mehr Besucher in die Region ziehen wird. Und noch etwas blinkt am Firmament, wenn auch nicht ganz so stark: der historische Ortskern von Roßtal, die Brauerei in Ammerndorf und das Großhabersdorfer Naturbad.

Werden beispielsweise diese Angebote vernetzt, nach außen noch bekannter gemacht, erhöht sich die Wertschöpfung für die Allianz. Dabei dürfen die Besucher von weiter her kommen, müssen sie aber nicht: "Die Stadt entdeckt den Westen" — mit diesem Satz ist das aus dem ILEK resultierende Leitbild der Kommunalen Allianz überschrieben.

Ab durch die Flusstäler

Sogenannte "Grüne Fugen", vornehmlich die Täler von Banderbach, Bibert und Asbach sollen auch die Nürnberger und Fürther hierher locken. Attraktive Wege für Radler und Wanderer mit Rastplätzen und Beschilderung braucht es dafür freilich. Gut befahrbare Routen mit Aufenthaltsqualität, Aussichtspunkten, Rückzugsräumen, Hinweisen auf historische Bauten und Ereignisse, die den Weg zum Erlebnis machen.

Allein diese Beschreibung einer einzelnen sogenannten interkommunalen Entwicklungsstrategie lässt die Masse der Projekte erahnen, die die Partner untereinander abstimmen und vorantreiben müssen, soll es weiter vorangehen. 70 an der Zahl sind in einem Katalog aufgelistet, 15 davon haben die Planer als Starterprojekte empfohlen. Allerdings begreift sich das ILEK als langfristige Handlungsanleitung – Kostenpunkt: 81 000 Euro, gefördert zu 75 Prozent. Oberasbachs Bürgermeisterin Birgit Huber beschrieb die Studie bei der Abschlusspräsentation in der Mittelschule Roßtal als "großes Fundament, von dem wir das eine oder andere umsetzen".

Landrat Matthias Dießl versprach dabei die Begleitung und Unterstützung von Seiten des Landkreises. Denn: "Sie haben sich einiges vorgenommen." Ihm hatten es neben Projekten im Handlungsfeld Tourismus besonders die vitalen Ortskerne beim Thema "Wohnen" die E-Mobilität (Verkehr) und das Kernwege-Netz (Landwirtschaft) angetan.

Ein wenig üben

Letzteres klingt eher unspektakulär, taugt aber eventuell gut als eines der Starterprojekte, die die ILEK-Macher auserkoren haben. Dahinter verbergen sich "einfache und überschaubare Vorhaben", heißt es in der Studie, bei denen man die gemeinsame Entscheidungsfindung üben könne um später dann komplexere Dinge anzugehen. Mit der Ertüchtigung der Wege würden die Kommunen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. So soll zum einen den Belangen der Bauern mit ihren schweren Fahrzeugen und Geräten Rechnung getragen werden. Die landwirtschaftliche Produktion muss gesichert und zukunftsfähig gestaltet werden. Profitieren kann gleichzeitig aber auch der Aspekt Naherholung, wenn nämlich die Routen Verbindungen schaffen, etwa gesäumt von Obstbäumen und Blühstreifen.

Gezielt wenige Projekte angehen, das müsse der Tenor sein, sagten die Planer abschließend. Die Sterne, sie warten schon.

Keine Kommentare