Airport Nürnberg : Weniger Fluggäste und weniger Verlust

30.4.2013, 15:47 Uhr
Am Boden: Unter anderem wegen der Auflösung des Air-Berlin-Drehkreuzes ist der Nürnberger Flughafen in die Krise geschlittert.

© Eduard Weigert Am Boden: Unter anderem wegen der Auflösung des Air-Berlin-Drehkreuzes ist der Nürnberger Flughafen in die Krise geschlittert.

Zu ihrer letzten Bilanzpressekonferenz hatten die beiden Geschäftsführer wenigstens eine positive Nachricht mitgebracht: Der finanziell angeschlagene Flughafen hat im vergangenen Jahr weniger Verluste eingefahren als befürchtet. Der Fehlbetrag belaufe sich auf 2,5 Millionen Euro, sagte Krüger am Dienstag. Im Vorfeld wurde von einem Minus von knapp sechs Millionen Euro ausgegangen.

Massiven Einsparungen sei es zu verdanken, dass der Umsatzrückgang von vier Prozent ausgeglichen werden konnte und das operative Ergebnis um 24 Prozent auf fast 20 Millionen Euro verbessert wurde. 55 Mitarbeiter weniger beschäftigt der Flughafen nun im Vergleich zum Vorjahr. Durch das Ausnutzen der Fluktuation und dem Auslaufen lassen von befristeten Verträgen konnte der Airport betriebsbedingte Kündigungen vermeiden.

Doch noch immer stehen dunkle Wolken über dem Airport im Knoblauchsland: Die Passagierzahlen gingen 2012 um weitere neun Prozent zurück, nur 3,6 Millionen Fluggäste hoben von Nürnberg in die weite Welt ab. 2008 waren es noch über 4,2 Millionen.

Nachfolger kommt noch 2013

Damals jedoch war die Fluggesellschaft Air Berlin auf dem Höhepunkt ihrer Firmengeschichte und nicht zuletzt durch gute persönliche Kontakte zum damaligen Airline-Chef Jochen Hunold etablierte die Fluglinie ihr Winterdrehkreuz am Nürnberger Flughafen. Hunold ist mittlerweile längst abgelöst, Krüger und Marx ereilt bald das gleiche Schicksal. Trotz jahrelanger guter Arbeit wird ihre eigentlich bis 2015 vorgesehene Dienstzeit vorzeitig beendet. Bis zum Herbst 2013 sollen der oder die Nachfolger ihre Arbeit antreten und dem ins Trudeln geratenen Flughafen zu neuem Aufwind verhelfen.

Doch nach Air Berlin ist vor den Low-Cost-Airlines: Der irische Billigflieger Ryanair steuert seit neuestem die fränkische Metropole an, Vueling verbindet Nürnberg mit Barcelona. Im Winter 2013/14 wird die Touristik-Linie Tuifly eine Boeing 737 fest in Nürnberg stationieren und von dort aus in Richtung Kanaren und Nordafrika fliegen. Für Geschäftsreisende dürfte lukrativ sein, dass sie mit der Air-France-Tochter CityJet nonstop das Finanzzentrum London City erreichen. Auch der Lufthansa-Ableger Germanwings ist neu im Linien-Portfolio.

„Das sind positive Signale, die zeigen, welche Potenziale das Einzugsgebiet der Metriopolregion Nürnberg für Airlines und Reiseveranstalter bietet“, so Geschäftsführer Karl-Heinz Krüger. Der weitere Verzicht auf ein Nachtflugverbot würde dem Flughafen darüberhinaus einen weiteren Wettbewerbsvorteil verschaffen.

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