Franken protestieren mit Zehntausenden in Hannover gegen TTIP

24.4.2016, 10:16 Uhr
In Hannover haben am Samstag Zehntausende gegen das Handelsabkommen TTIP protestiert. Wir haben uns bei den Demonstranten umgehört, was sie dazu antreibt, eine Botschaft an Obama und Merkel zu richten.
1 / 9

In Hannover haben am Samstag Zehntausende gegen das Handelsabkommen TTIP protestiert. Wir haben uns bei den Demonstranten umgehört, was sie dazu antreibt, eine Botschaft an Obama und Merkel zu richten. © Andrea Beck

Gerhardt Herrmann ist gekommen um die Sache zu unterstützen: "Leute müssen auf die Straße gehen und Druck machen - die Hoffnung stirbt zuletzt".
 Für ihn sind die Schiedsgerichte das schlimmste, drei Rechtsanwälte, die mal für Staat und mal für Unternehmen arbeiten. Es sei eine Industrie um die Gerichte entstanden, in denen sich Rechtsanwälte zusammentun und Klagepunkte suchen, um Geld zu machen.
2 / 9

Gerhardt Herrmann, 54, Weißenburg

Gerhardt Herrmann ist gekommen um die Sache zu unterstützen: "Leute müssen auf die Straße gehen und Druck machen - die Hoffnung stirbt zuletzt". Für ihn sind die Schiedsgerichte das schlimmste, drei Rechtsanwälte, die mal für Staat und mal für Unternehmen arbeiten. Es sei eine Industrie um die Gerichte entstanden, in denen sich Rechtsanwälte zusammentun und Klagepunkte suchen, um Geld zu machen. © Andrea Beck

Meta Schaptke ist auf der Demo damit "über uns nicht die Macht der Wirtschaft herrscht". "Wir sollten unsere heimischen Produkte wieder ehren. Ich will wieder kleine Lebensmittelläden und keinen Schinken der amerikanischen Agrarriesen."
 "Jeder schaut weg, ich hab bestimmt 60 Leute über Hannover erzählt und aufgefordert mitzugehen - kaum einer hat überhaupt gewusst was TTIP und CETA ist, unglaublich!"
3 / 9

Meta Schaptke, 59, Hirschaid

Meta Schaptke ist auf der Demo damit "über uns nicht die Macht der Wirtschaft herrscht". "Wir sollten unsere heimischen Produkte wieder ehren. Ich will wieder kleine Lebensmittelläden und keinen Schinken der amerikanischen Agrarriesen." "Jeder schaut weg, ich hab bestimmt 60 Leute über Hannover erzählt und aufgefordert mitzugehen - kaum einer hat überhaupt gewusst was TTIP und CETA ist, unglaublich!" © Andrea Beck

"Ich bin hier, weil es höchste Eisenbahn ist, dass gekämpft wird." Sascha Schorning war schon in Berlin, München und Erlangen auf Demos.
 Schlimm für ihn ist die Geheimhaltung von allem rund um die Abkommen. Die Schiedsgerichte würden über den Staat entscheiden und Gesetze aufweichen.
4 / 9

Sascha Schorning, 32, Erlangen

"Ich bin hier, weil es höchste Eisenbahn ist, dass gekämpft wird." Sascha Schorning war schon in Berlin, München und Erlangen auf Demos. Schlimm für ihn ist die Geheimhaltung von allem rund um die Abkommen. Die Schiedsgerichte würden über den Staat entscheiden und Gesetze aufweichen. © Andrea Beck

"Ich habe Angst dass meine Enkelin mich später fragt: 'Oma wo wart ihr damals, als das durchgesetzt wurde, habt ihr nichts davon gewusst?' - doch ich habe davon gewusst und weiß auch um die Konsequenzen die TTIP hätte." 
 Monika Laub war auch in Berlin auf der Demo und hat dort viele jungen Leute gesehen, die sie nun unterstützen will.
 "Wenn TTIP überhaupt jemanden nutzt dann der kapitalistischen Finanzmacht. Es ist noch aufzuhalten, wenn das große Bündnis an Demonstranten weiter zusammenhält."
5 / 9

Monika Laub, 54, Erlangen

"Ich habe Angst dass meine Enkelin mich später fragt: 'Oma wo wart ihr damals, als das durchgesetzt wurde, habt ihr nichts davon gewusst?' - doch ich habe davon gewusst und weiß auch um die Konsequenzen die TTIP hätte." Monika Laub war auch in Berlin auf der Demo und hat dort viele jungen Leute gesehen, die sie nun unterstützen will. "Wenn TTIP überhaupt jemanden nutzt dann der kapitalistischen Finanzmacht. Es ist noch aufzuhalten, wenn das große Bündnis an Demonstranten weiter zusammenhält." © Andrea Beck

Jörg Lipp ist Landesvorstand vom Bündnis Mehr Demokratie e.V und hat den privaten Bus organisiert. "Es ist wichtig, dass wir Präsenz zeigen, ich organisiere gerne mit die Unterstützung des Protestes."
 Lipp ist nicht gegen Freihandel an sich, sondern die "Denkstruktur" bei den aktuellen Abkommen, mit denen USA, Canada und EU die Weltmacht haben wollen. Alles soll nach den Bedürfnissen des Großhandels gehen.
 Er will Leute nicht bevormunden und nur gegen TTIP zu haten, sondern will zum Denken anregen, zum informieren. "Wir leben quasi schon in einer Post-Demokratie. Die USA hat nahezu ein ein-Parteien-System und in Deutschland nähert sich auch alles immer mehr an. Es ist unsäglich, wie stark der Lobbyismus ist, und welchen Einfluss die Wirtschaft auf Gesetze in ihrer Entstehung hat." Lipp findet den Satz "wir können eh nichts tun" ganz schlimm.
6 / 9

Jörg Lipp, 55

Jörg Lipp ist Landesvorstand vom Bündnis Mehr Demokratie e.V und hat den privaten Bus organisiert. "Es ist wichtig, dass wir Präsenz zeigen, ich organisiere gerne mit die Unterstützung des Protestes." Lipp ist nicht gegen Freihandel an sich, sondern die "Denkstruktur" bei den aktuellen Abkommen, mit denen USA, Canada und EU die Weltmacht haben wollen. Alles soll nach den Bedürfnissen des Großhandels gehen. Er will Leute nicht bevormunden und nur gegen TTIP zu haten, sondern will zum Denken anregen, zum informieren. "Wir leben quasi schon in einer Post-Demokratie. Die USA hat nahezu ein ein-Parteien-System und in Deutschland nähert sich auch alles immer mehr an. Es ist unsäglich, wie stark der Lobbyismus ist, und welchen Einfluss die Wirtschaft auf Gesetze in ihrer Entstehung hat." Lipp findet den Satz "wir können eh nichts tun" ganz schlimm. © Andrea Beck

Franz Stryz hat sechs Enkel und sorgt sich um ihre Zukunft. Wachstum kann seiner Meunung nach nicht unendlich sein und das gaukele die Wirtschaft vor. Umweltschutz werde aufgeweicht und gerate in den Hintergrund. "Die ganzen Sicherheitsstandards zum Beispiel bei Atomkraftwerken werden aufgeweicht ohne dass man es rückgängig machen kann."
 Es werde keine gerechte Verteilung der Ressourcen geben und armen Staaten und Völkern noch schlechter gehen.
7 / 9

Franz Stryz, 62, Nürnberg

Franz Stryz hat sechs Enkel und sorgt sich um ihre Zukunft. Wachstum kann seiner Meunung nach nicht unendlich sein und das gaukele die Wirtschaft vor. Umweltschutz werde aufgeweicht und gerate in den Hintergrund. "Die ganzen Sicherheitsstandards zum Beispiel bei Atomkraftwerken werden aufgeweicht ohne dass man es rückgängig machen kann." Es werde keine gerechte Verteilung der Ressourcen geben und armen Staaten und Völkern noch schlechter gehen. © Andrea Beck

Am Vortag des Besuchs von US-Präsident Barack Obama haben mehrere Zehntausend Menschen in Hannover gegen das umstrittene transatlantische Freihandelsabkommen TTIP demonstriert.
8 / 9

Am Vortag des Besuchs von US-Präsident Barack Obama haben mehrere Zehntausend Menschen in Hannover gegen das umstrittene transatlantische Freihandelsabkommen TTIP demonstriert. © Andrea Beck

Am Vortag des Besuchs von US-Präsident Barack Obama haben mehrere Zehntausend Menschen in Hannover gegen das umstrittene transatlantische Freihandelsabkommen TTIP demonstriert.
9 / 9

Am Vortag des Besuchs von US-Präsident Barack Obama haben mehrere Zehntausend Menschen in Hannover gegen das umstrittene transatlantische Freihandelsabkommen TTIP demonstriert. © Andrea Beck

Verwandte Themen