Kaeser legt die Messlatte für Siemens höher

31.1.2017, 21:17 Uhr
Siemens ist gut ins neue Jahr gestartet und korrigiert seine Gewinnerwartung deshalb gleich einmal nach oben.

© dpa/Peter Kneffel Siemens ist gut ins neue Jahr gestartet und korrigiert seine Gewinnerwartung deshalb gleich einmal nach oben.

Der Elektrokonzern Siemens ist mit überraschend viel Gewinn ins neue Geschäftsjahr gestartet und erhöht seine Prognose kräftig. Unter dem Strich sprang der Überschuss des Konzerns im ersten Quartal um ein Viertel auf 1,9 Milliarden Euro, wie das Unternehmen überraschend am Dienstagabend mitteilte, kurz vor der Hauptversammlung am Mittwoch.

"Wir haben mit einem starken ersten Quartal und der deutlichen Anhebung der Jahresprognose ein klares Zeichen gesetzt", erklärte Siemens-Chef Joe Kaeser. Nun will er weiter an der Umsetzung des Programms "Vision 2020" arbeiten, mit dem Innovationskraft und Kundennähe weiter gesteigert werden sollten.

Auf Jahressicht peilt Siemens jetzt je Aktie einen Gewinn von 7,20 Euro bis 7,70 Euro an. Damit könnte der Konzern unter dem Strich 2016/17 (30. September) bis zu 6,55 Milliarden Euro verdienen. Zuvor hatte Kaeser lediglich mit 6,80 bis 7,20 Euro Gewinn je Aktie gerechnet.

Im operativen Geschäft stieg das Ergebnis des Industriegeschäfts im ersten Geschäftsquartal um 26 Prozent auf 2,5 Milliarden Euro, die entsprechende Marge kletterte auf 13 Prozent. Auch hier ist Siemens-Chef Joe Kaeser nun optimistischer: Im gesamten Jahr soll mit 11 bis 12 Prozent rund ein halber Prozentpunkt mehr übrig bleiben als bisher angepeilt.

Nahezu alle industriellen Sparten schnitten beim Ergebnis im ersten Quartal besser ab, allen voran die digitale Fabrik. Dabei machte sich allerdings ein Sonderertrag im Zusammenhang mit dem neuen Gemeinschaftsunternehmen mit dem französischen Autozulieferer Valeo bemerkbar. Auch im Energie- und Medizintechnikgeschäft legten die Ergebnisse deutlich zu.

Bei Umsatz und Auftragseingang schnitten die Münchener allerdings im ersten Quartal etwas schwächer ab als gedacht. Der Erlös stieg um ein Prozent auf 19,1 Milliarden Euro, ohne Wechselkurseffekte und Zu- wie Verkäufe gerechnet wäre er um 3 Prozent geklettert. Der Auftragseingang ging um 14 Prozent auf 19,6 Milliarden Euro zurück. Hier fehlten die großen Kraftwerksaufträge aus Ägypten, die im Vorjahreszeitraum für  hohe Bestellungen gesorgt hatten.

Auf der Hauptversammlung am Mittwoch dürfte der Gewinnschub zum Jahresstart für gute Stimmung bei den Aktionären sorgen. Aller Voraussicht nach wird Siemens-Aufsichtsratschef Gerhard Cromme dabei auch Jim Hagemann Snabe zu seinem Nachfolger küren. Der ehemalige SAP-Co-Chef ist bereits seit gut drei Jahren Mitglied des Siemens-Kontrollgremiums.

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