Neue Antriebe: Merkel mahnt Autoindustrie zur Eile

14.3.2018, 19:37 Uhr
Auf der Internationalen Automobilmesse IAA Stammgast: Kanzlerin Angela Merkel.

© Frank Rumpenhorst (dpa) Auf der Internationalen Automobilmesse IAA Stammgast: Kanzlerin Angela Merkel.

Es komme jetzt darauf an, dass die gesamte deutsche Automobilindustrie die Zukunftsaufgaben meistere, sagte Merkel am Mittwoch dem ZDF-heute-journal. Gemeinsam mit dem neuen Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wolle auch sie sich sehr stark für schnelle Weichenstellungen einbringen, "dass wir die Brücke in die Mobilität der Zukunft schlagen - auch noch intensiver, als wir das in der Vergangenheit gemacht haben".

Merkel ließ erneut Zweifel an möglichen Umbauten an Motoren älterer Diesel erkennen, um den Schadstoff-Ausstoß zu senken. Es nütze nichts, "wenn wir dafür drei oder vier oder fünf Jahre brauchen, um das alles zu realisieren, und gleichzeitig nicht in die Zukunft investieren können. Wir müssen uns das jetzt sehr genau anschauen." Zur Machbarkeit solcher Hardware-Nachrüstungen werden auch noch Gutachten im Regierungsauftrag erwartet. Die Branche lehnt sie ab.

Merkel will Fahrverbote vermeiden 

Viele betroffene Städte würden mit bereits laufenden Programmen in kurzer Zeit die Grenzwerte einhalten können, machte Merkel deutlich. Für andere wenige Städte müssten sicherlich "besonders spezifische Maßnahmen" entwickelt werden. "Das wird die neue Bundesregierung als erstes mit in Angriff nehmen." Merkel bekräftigte das Ziel, vor allem flächendeckende Fahrverbote zu vermeiden.

Angesprochen auf den am Dienstag bekanntgegebenen Milliardengewinn von Volkswagen sagte Merkel: "Ich freue mich, wenn es Gewinne gibt, weil dann vielleicht auch Geld in die Zukunft investiert werden kann." Trotzdem sei sie "schon erstaunt" gewesen, "dass es dann auch sehr hohe Zuwachsraten bei bestimmten Gehältern gibt". Die Vergütung der Mitglieder des Konzernvorstands stieg im vergangenen Jahr auf rund 50,3 Millionen Euro nach 39,5 Millionen Euro im Jahr zuvor.

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