Siemens-Chef Kaeser: "Besser entwickelt als die Märkte"

4.5.2017, 11:36 Uhr
Siemens legte am Donnerstag die neuen Zahlen zum 2. Quartal des Geschäftsjahres vor.

© Peter Kneffel / dpa Siemens legte am Donnerstag die neuen Zahlen zum 2. Quartal des Geschäftsjahres vor.

Der Elektrokonzern Siemens geht nach einem guten Quartal noch etwas optimistischer in die zweite Jahreshälfte. "Wir haben erneut eine starke Teamleistung gezeigt und uns erneut besser entwickelt als die Märkte", erklärte Siemens-Chef Joe Kaeser am Donnerstag. Zwar bleibe es für das Gesamtjahr (30. September) beim angepeilten Gewinn je Aktie von 7,20 Euro bis 7,70 Euro. Diese Spanne soll jetzt allerdings auch inklusive Integrationskosten durch Übernahmen wie die des Industriesoftware-Spezialisten Mentor Graphics erreicht werden, die Siemens bisher noch herausrechnen wollte. Unter dem Strich könnte das Unternehmen damit im laufenden Jahr bis zu 6,55 Milliarden Euro verdienen.

Im zweiten Geschäftsquartal verbesserte sich der Auftragseingang im Vergleich zum starken Vorjahreszeitraum, in dem Siemens milliardenschwere Kraftwerksaufträge aus Ägypten verbucht hatte, um zwei Prozent auf 22,6 Milliarden Euro. Dazu trugen unter anderem Großaufträge im Windkraftgeschäft und Energiemanagement bei. Der Umsatz legte um 6 Prozent auf 20,2 Milliarden Euro zu. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn blieb in etwa stabil bei gut 1,4 Milliarden Euro.

Mit Blick auf die Spekulationen zu einer Zug-Allianz mit dem kanadischen Bombardier-Konzern warb Siemens-Finanzchef Ralf Thomas für eine weniger straffe Aufsicht der Kartellwächter. Dabei verwies er auf den Wettbewerb in der Branche, der sich mit der Fusion der beiden größten chinesischen Zughersteller zum neuen Giganten CRRC massiv verschärft hatte. "Eine weitere Konsolidierung des Marktes wird seit langem erwartet und sollte auch kartellrechtlich mit einer globalen Sicht auf die Veränderungen betrachtet werden", sagte Thomas.

Siemens und Bombardier werden bereits weit gediehene Gespräche zur Zusammenlegung ihrer Zugsparten nachgesagt - die aber auf wenig Gegenliebe von Behörden stoßen dürfte, weil der Markt in Europa bisher schon von nur drei Anbietern bestimmt wird. Neben Siemens und Bombardier gehört dazu auch der französische Alstom-Konzern. Thomas wollte Berichte dazu nicht kommentieren.

Zuletzt war auch immer wieder spekuliert worden, dass Siemens durch Abspaltungen und Börsengänge ein loser Holding-Verbund werden könnte. Dies treffe nicht zu, sagte Thomas. "Klar ist: Wir fokussieren unsere Geschäfte und wir schauen uns ganz genau an, wie wir jedes einzelne bestmöglich voranbringen", sagte der Finanzvorstand.

Verwandte Themen


Keine Kommentare