So beurteilen regionale Wirtschaftsvertreter die Frankreich-Wahl

9.5.2017, 10:42 Uhr
Die Präsidentenwahl in Frankreich ist gelaufen, Emmanuel Macron geht in Kürze an die Arbeit. Wie sehen Vertreter der stark exportorientierten mittelfränkischen Wirtschaft das Ergebnis des Urnengangs? Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken: "Die Wahl von Emmanuel Macron hat ein starkes Zeichen für Europa gesetzt - und das kommt zum richtigen Moment. Macron hat klar erklärt, wie er sich Europa vorstellt, er plädiert für ein Zusammenrücken in der Finanz- und der Steuerpolitik. Ich glaube, dass dies für Investitionsimpulse sorgt und die Wirtschaft - gerade auch in den südeuropäischen Ländern - weiter stimuliert. Das, denke ich, könnte auch die Zinswende im Euroraum langsam einleiten."
1 / 6

Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken

Die Präsidentenwahl in Frankreich ist gelaufen, Emmanuel Macron geht in Kürze an die Arbeit. Wie sehen Vertreter der stark exportorientierten mittelfränkischen Wirtschaft das Ergebnis des Urnengangs? Dirk von Vopelius, Präsident der IHK Nürnberg für Mittelfranken: "Die Wahl von Emmanuel Macron hat ein starkes Zeichen für Europa gesetzt - und das kommt zum richtigen Moment. Macron hat klar erklärt, wie er sich Europa vorstellt, er plädiert für ein Zusammenrücken in der Finanz- und der Steuerpolitik. Ich glaube, dass dies für Investitionsimpulse sorgt und die Wirtschaft - gerade auch in den südeuropäischen Ländern - weiter stimuliert. Das, denke ich, könnte auch die Zinswende im Euroraum langsam einleiten." © Weigert

"Die Wahl brachte das erwartete Ergebnis. Für uns alle wichtig ist meines Erachtens die politische Botschaft: kein Signal für ein Ende des Binnenmarktes und der EU, sondern eines für deren Veränderung! Für die anstehenden Diskussionen allerdings sind sachpolitische Konflikte programmiert: Gemeinsame europäische Finanzen mit einer Vergemeinschaftung von Staatsschulden sind sicher keine zielführende Perspektive für notwendige Veränderungen. Deshalb darf man die Erwartungen jetzt auch nicht zu hoch schrauben. Was aus Macrons Wahlprogramm wirklich wird, das wird sich eh erst nach den französischen Parlamentswahlen im Juni zeigen, wenn in Paris handlungsfähige Regierungsmehrheiten klar sind."
2 / 6

Roland Fleck, Geschäftsführer der Nürnberg Messe

"Die Wahl brachte das erwartete Ergebnis. Für uns alle wichtig ist meines Erachtens die politische Botschaft: kein Signal für ein Ende des Binnenmarktes und der EU, sondern eines für deren Veränderung! Für die anstehenden Diskussionen allerdings sind sachpolitische Konflikte programmiert: Gemeinsame europäische Finanzen mit einer Vergemeinschaftung von Staatsschulden sind sicher keine zielführende Perspektive für notwendige Veränderungen. Deshalb darf man die Erwartungen jetzt auch nicht zu hoch schrauben. Was aus Macrons Wahlprogramm wirklich wird, das wird sich eh erst nach den französischen Parlamentswahlen im Juni zeigen, wenn in Paris handlungsfähige Regierungsmehrheiten klar sind." © Harald Sippel

"Die Spielwarenindustrie hat die Wahlen in Frankreich mit Spannung beobachtet. Für viele Unternehmen handelt es sich um einen äußerst wichtigen Absatzmarkt, aber auch um einen bedeutenden Produktionsstandort. Als Risiko sieht die Spielwarenindustrie die wachsende Zahl von EU-Gegnern in vielen Ländern und allgemeine Auflösungstendenzen in der Union. Daher wird das Wahlergebnis in Frankreich mit Erleichterung aufgenommen und mit der Hoffnung verbunden, dass die EU weiterhin ein stabiler Wirtschaftsraum bleibt. Negative Erfahrungen hatten Teile der Spielwarenindustrie im vergangenen Jahr mit dem Brexit-Votum gemacht: Aufgrund der veränderten Wechselkurse mussten einige Hersteller ihre Preise in Großbritannien deutlich erhöhen, was den Umsatz und das Ergebnis in diesem Markt merklich belastete."
3 / 6

Ulrich Brobeil, Geschäftsführer des Deutschen Verbandes der Spielwarenindustrie in Nürnberg

"Die Spielwarenindustrie hat die Wahlen in Frankreich mit Spannung beobachtet. Für viele Unternehmen handelt es sich um einen äußerst wichtigen Absatzmarkt, aber auch um einen bedeutenden Produktionsstandort. Als Risiko sieht die Spielwarenindustrie die wachsende Zahl von EU-Gegnern in vielen Ländern und allgemeine Auflösungstendenzen in der Union. Daher wird das Wahlergebnis in Frankreich mit Erleichterung aufgenommen und mit der Hoffnung verbunden, dass die EU weiterhin ein stabiler Wirtschaftsraum bleibt. Negative Erfahrungen hatten Teile der Spielwarenindustrie im vergangenen Jahr mit dem Brexit-Votum gemacht: Aufgrund der veränderten Wechselkurse mussten einige Hersteller ihre Preise in Großbritannien deutlich erhöhen, was den Umsatz und das Ergebnis in diesem Markt merklich belastete." © Roland Fengler

"Das deutsche Handwerk, insbesondere in den Grenzgebieten, ist wie die gesamte deutsche Wirtschaft auf ein Europa mit offenen Grenzen, freiem Waren- und Dienstleistungsverkehr und einer einheitlichen Währung angewiesen. Auch das mittelfränkische Handwerk freut sich darüber, dass der neue französische Präsident als bekennender Europäer ein Garant für ein stabiles Europa ist und den Fortbestand des europäischen Wirtschaftsraumes unterstützt."
4 / 6

Elmar Forster, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer für Mittelfranken

"Das deutsche Handwerk, insbesondere in den Grenzgebieten, ist wie die gesamte deutsche Wirtschaft auf ein Europa mit offenen Grenzen, freiem Waren- und Dienstleistungsverkehr und einer einheitlichen Währung angewiesen. Auch das mittelfränkische Handwerk freut sich darüber, dass der neue französische Präsident als bekennender Europäer ein Garant für ein stabiles Europa ist und den Fortbestand des europäischen Wirtschaftsraumes unterstützt." © Wolfgang Fellner

"Wir gratulieren dem neuen französischen Präsidenten und vertrauen auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit der französischen Regierung. Siemens ist in Frankreich bereits seit dem Jahr 1853 engagiert und beschäftigt dort rund 7000 Mitarbeiter."
5 / 6

Bernhard Lott, Pressesprecher Siemens Region Bayern

"Wir gratulieren dem neuen französischen Präsidenten und vertrauen auf eine weiterhin gute Zusammenarbeit mit der französischen Regierung. Siemens ist in Frankreich bereits seit dem Jahr 1853 engagiert und beschäftigt dort rund 7000 Mitarbeiter." © Thomas Scherer

"Der Wahlsieg von Emmanuel Macron hat mich persönlich sehr gefreut. In einer Welt, in der gesellschaftlicher und technischer Fortschritt untrennbar miteinander verbunden sind, Menschen vernetzt über alle politischen und kulturellen Grenzen hinweg miteinander arbeiten, haben extreme nationalistische Strömungen keinen Platz mehr. Für einen überzeugten Europäer wie mich ist deshalb Macron eine sehr gute Wahl."
6 / 6

Rainer Weiskirchen, Pressesprecher der Nürnberger TÜV Rheinland LGA Beteiligungs GmbH

"Der Wahlsieg von Emmanuel Macron hat mich persönlich sehr gefreut. In einer Welt, in der gesellschaftlicher und technischer Fortschritt untrennbar miteinander verbunden sind, Menschen vernetzt über alle politischen und kulturellen Grenzen hinweg miteinander arbeiten, haben extreme nationalistische Strömungen keinen Platz mehr. Für einen überzeugten Europäer wie mich ist deshalb Macron eine sehr gute Wahl." © Günter Distler

Verwandte Themen