Fahrrad-Friedensfahrt nach Nürnberg

Fürther Ostermarsch: Klares Nein zu Waffen

18.4.2022, 19:00 Uhr
Fürther Ostermarsch: Klares Nein zu Waffen

© Foto: Hans-Joachim Winckler

Nicht nur bei der Kundgebung am Hiroshima-Mahnmal im Stadtpark war die Menge der Zuhörenden größer als in den vergangenen Jahren. Auch an der anschließenden Friedensfahrt per Rad zum Nürnberger Ostermarsch beteiligten sich mit rund 150 Teilnehmenden mehr als doppelt so viele wie 2021.

Die Versammlungen waren diesmal unter dem Titel "Die Waffen nieder" angekündigt worden. Dementsprechend lehnten fast alle Rednerinnen und Redner jegliche Form von Aufrüstung, eine Erhöhung des Rüstungsetats und auch Waffenlieferungen kategorisch ab. "Wir sind entsetzt über das ,Sonderprogramm‘ von 100 Milliarden für die Ertüchtigung der Bundeswehr", sagte Gunhild Hartung vom Fürther Friedensforum unter dem Beifall der fast 150 Zuhörerinnen und Zuhörer.

Mit Waffenexporten in die Ukraine mache sich Deutschland zur Kriegspartei. Gleichzeitig betonte sie das Mitgefühl mit den Menschen, die in diesem Krieg leben oder vor ihm fliehen müssen. "Wir hoffen, dass das Willkommenspaket der Bundesregierung für Ukraine-Flüchtlinge zur Blaupause für alle Kriegsflüchtlinge wird."

Elisabeth Zirngibl von der sozialistischen Jugend erinnerte darin, dass der Krieg nie richtig weg gewesen sei. "Weltweit toben militärische Konflikte und werden Menschen vertrieben, weil sich die Herrschenden um Macht und Rohstoffe streiten." Sie forderte, das Geld aus dem Rüstungsetat müsse für Kinder und Jugendliche eingesetzt werden.

Wenig Zustimmung

Auf wenig Gegenliebe stieß Hanna Hechler von der Gewerkschaft Verdi mit ihrer Äußerung, dass sie in der aktuellen Situation keine andere Möglichkeit als die Lieferung von Waffen in die Ukraine sehe. Eine solche Verteidigung sei absolut vertretbar und stehe im Einklang mit der Charta der Vereinten Nationen. Gleichzeitig betonte sie, es dürfe keinen neuen Rüstungswettkampf geben: "Wir dürfen die Welt unserer Kinder nicht durch Kriege und durch die Vernachlässigung des Klimaschutzes zerstören." Hans-Ulrich Hoffmann verwies aus Sicht der Kirche auf das Mittel der sozialen Verteidigung: "Statt militärisch aufzurüsten, sollten unsere Staaten auch gewaltfreie Methoden fördern", wie es etwa in Litauen geschehe.

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