Eindringliche Worte

Hiroshima und Nagasaki mahnen: Fürth gedenkt der Atombombenopfer

Thomas Scherer

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5.8.2023, 08:50 Uhr
„Hiroshima starb um 8 Uhr 15“: Erstmals fand die Gedenkfeier teilweise in der Auferstehungskirche statt.

© Foto: Thomas Scherer „Hiroshima starb um 8 Uhr 15“: Erstmals fand die Gedenkfeier teilweise in der Auferstehungskirche statt.

„Aggressivität fängt im Kleinen an“: Mahnende Worte hat der katholische Dekan André Hermany an die gut 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Hiroshima-Gedenkstunde gerichtet.

Die Zeremonie, die seit dem Beitritt der Kleeblattstadt zum weltweiten Städtebündnis für den Frieden im Jahr 1984 jedes Jahr abgehalten wird, wurde erstmals teilweise in der Auferstehungskirche und teilweise unter freiem Himmel, am Hiroshima-Mahnmal im Fürther Stadtpark, begangen. Da im Vorfeld die Wettervorhersage denkbar schlecht war, wollte die Stadt kein Risiko eingehen.

"Hiroshima mahnt", ist auf den Mahnmal an der Auferstehungskirche zu lesen. Geschaffen hat es der Künstler Kunihiko Kato.

"Hiroshima mahnt", ist auf den Mahnmal an der Auferstehungskirche zu lesen. Geschaffen hat es der Künstler Kunihiko Kato. © Thomas Scherer, NN

Während der Feier lockerte die Wolkendecke aber auf und Fürths Dritter Bürgermeister Dietmar Helm entschloss sich in Absprache mit Hermany und dem extra aus München angereisten stellvertretenden japanischen Generalkonsul Hiroyuki Yakabe, ins Freie umzuziehen.

Yakabe verdeutlichte in seiner Rede den festen Wunsch seines Landes, Atomwaffen komplett abzuschaffen. Die entsetzlichen Folgen des Abwurfs der US-Amerikaner sind bis heute in seinem Land spürbar und haben seit 1945 weit über 300.000 Tote gefordert. Yakabe stammt selbst aus Nagasaki und hat Freunde an den Folgen der radioaktiven Strahlung sterben sehen. Lesungen von Fritz Wittig und Eva-Maria Brütting unterstrichen die eindringliche Botschaft.

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