Dyddy und das griesgrämige Schwein

24.10.2010, 14:30 Uhr
Dyddy und das griesgrämige Schwein

© Knut Meyer

Boris Hybner kaspert im Stadttheater herum. Das Nichts macht ihm gar nichts aus, im Gegenteil. Der FN-Kritiker über Hybners Frohsinns-Feuerwerk: „Sein Programm steht unter dem Anspruch, auch das bloße Nichts auf eine wirksame Art zu präsentieren.“ Ja. Und weiter: „Hybners Gastspiel machte deutlich, wie eindringlich dieses Nichts werden kann.“ Sicher, ja. Muss ein unglaublich lustiger Abend gewesen sein.

Um beim Thema Clowns zu bleiben: Ihren ersten Männersonntag organisiert die Heilig-Geist-Kirche. Dekan Johannes Opp weiß, was Sache ist: „Wir Männer müssen anders werden. Gefühle müssen raus und die Herren sich nicht stets wie Tarzan von Ast zu Ast schwingen.“

Wenn aber die Alphamännchen den Ast in Ruhe lassen und das Hirnkastl anwerfen, kann Großartiges geschehen. Bei der Jahresversammlung des Vereins zur Pflege des fränkischen Brauchtums im Grünen Baum machen alle Gäste bei einem Gewinnspiel mit. Die beiden Preise sahnen ausgerechnet Oberbürgermeister Uwe Lichtenberg und Bürgermeister Horst Weidemann ab. Hut ab, denn gegen dieses Gewinnspiel ist die Millionenfrage bei „Wer wird Millionär?“ eine Art „Fang den Hut“ für Gehirn-Azubis. Die FN: „Wer die Speisefolge der bisher sieben Veranstaltungen des Vereins im Kopf hatte, konnte auf einen Gewinn hoffen.“

Auch sie räumen in dieser Woche ganz groß ab, müssen aber keine schwierigen Rätsel lösen: Das Bundesverdienstkreuz erhalten im Nürnberger Justizpalast die Fürther CSU-Stadträte Hanns Bader und Hans Flohrer. Weil er offenbar alle typischen Handbewegungen locker enträtselt, siegt der FN-Reporter beim heiteren Beruferaten auf ganzer Länge: „Außer den Fürthern bekamen ein Dinkelsbühler Schneidermeister, ein Kleingartenfunktionär und der Chef der Besamungsanstalt Neustadt/Aisch das Verdienstkreuz.“

Wem auf die Frage „Was bin ich?“ die spontane Antwort „pleite“ einfällt, dürfte in dieser Woche dem Lockruf eines unbekannten Inserenten gefolgt sein. „Geld zu besitzen ist keine Schande! Je mehr, desto besser! 1200 DM nebenbei, Tel. ...“. Nebenbei: Beim Wörtchen „nebenbei“ sollte man immer Obacht geben.

Er hingegen hat ein Schweineglück. Der Berliner Objektkünstler Dyddy stellt in der Galerie am Marktplatz aus. „Wenn einer sich so nennt“, so die FN über Dyddy, „dann ahnt man schon so etwas wie Witz und Pfiffigkeit.“ Mit bloßem Nichts, auch mit eindringlichem Nichts hält sich Dyddy nicht auf. Er ist spezialisiert auf „wiehernde Esel mit hoch aufgerissenem Maul“ (FN), missmutige Schweine und „Dromedare mit schlaff herunterhängendem Höcker.“

Den straffen Schritt bevorzugt unterdessen Reinhard Leibold. Der Mann vom LAC startet beim Marathon in Peking und ist mit einem Koffer in Einfamilienhausgröße angereist. Jenseits der Laufstrecke verteilt er „Wimpel, Teller der Kleeblattstadt und Schnupftabak“, so die FN. Und er entdeckt seine Liebe zu den Schönheiten der Metropole. „Sie zu besteigen war schwieriger als das Marathonrennen zu laufen“, sagt Leibold, der das Glück hatte, eine Einheimische kennenzulernen. Sie führte ihn auf die Chinesische Mauer. Was hätte Konfuzius zu all dem gesagt? Nichts.