Drei Kandidaten auf Stimmenfang

20.2.2014, 06:00 Uhr
Drei Kandidaten auf Stimmenfang

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Ganz verwaist ist der Chefsessel nicht. Denn seit Scheuenstuhls Aufstieg sitzt recht oft Fritz Ruf im Erkerbüro des Rathauses. Der Freie Wähler ist seit 2013 ehrenamtlicher 2. Bürgermeister der Marktgemeinde und damit für die Vakanz bis zu den Neuwahlen der „Chef“.

Der 48-jährige Ruf ist Familienvater und Geschäftsführer eines Baugeschäfts im Ortsteil Kirchfarrnbach. Seine Partei, die Wilhermsdorfer Freien Wähler (FW), hatten den selbstständigen Maurermeister im Oktober einstimmig zum Spitzenmann ihrer Wahlliste und zum Bürgermeisterkandidaten gekürt.

Anlässlich seiner Nominierung versprach Ruf, er wolle „als Bürgermeister nicht zum Wohle einer Partei, sondern zum Wohle der Bürger arbeiten“. Und im Wahl-Fall will er „den Gemeindekurs weiterführen“, den sein Vorgänger Scheuenstuhl eingeschlagen hatte.

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Bereits vor der Landtagswahl hatte die CSU ihren Kandidaten gekürt: Er heißt Uwe Emmert, ist 49 Jahre alt, stammt aus dem Ortsteil Meiersberg und ist ebenfalls Familienvater. Als seine Schlüsselqualifikation für das Bürgermeisteramt nennt der in der Industrie angestellte Betriebswirt: „Ich kann organisieren und Projekte managen.“

Bei der Nominierung setzte er sich mit 83 Prozent der abgegebenen Mitgliederstimmen gegen Frauen-Unions-Chefin Petra Döhla durch. Dabei war er bis dahin nicht einmal im Vorstand des CSU-Ortsverbands zu finden. Auch berufsbedingt tritt er stark für Ökologie ein, nicht nur bei der Energiegewinnung. Emmert ist seit seiner frühzeitigen Nominierung viel unterwegs „von Haus zu Haus, von Straße zu Straße, um mich präsentieren, um mit vielen Menschen zu reden“. Dabei spart er die „Neubürger“ in den Siedlungen nicht aus, die er besser in die Gemeinschaft integrieren will.

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SPD-Kandidat Christian Flory soll „unseren Bürgermeisterstuhl mit Mann und Maus verteidigen“, wünscht Scheuenstuhl. Der 36-jährige Familienvater Flory leitet als angestellter Industriemeister die Hausdruckerei im Bayerischen Wirtschaftsministerium, kennt also Verwaltungsabläufe.

Auch Flory musste sich erst parteiintern durchsetzen, um den Kandidatenstatus zu erlangen: Mit 15 zu 6 Stimmen setzte er sich deutlich gegen Harald Nägel durch, den ehrenamtlichen 3. Bürgermeister und SPD-Ortsvorsitzenden.

Schon vor der Nominierung hat er mehrere Vorbereitungsseminare für das Bürgermeisteramt besucht. Und seither macht er sich mit „Klinkenputzen“ bekannt und stellt sich in Themenabenden, zu der das SPD-Wahlkampfteam die Bevölkerung einlädt, vor. Am Herzen liegen Flory der Umbau des Wilhermsdorfer Innenorts genauso wie „mehr Lebensqualität auch in den Dörfern, vielleicht mit einem Bürgerbus“.
 

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