Ausbau gegen Verluste

10.4.2006, 00:00 Uhr

Nur weil die 1948 mit Unterstützung namhafter Fürther Industrieller ins Leben gerufene Stiftung dank ihrer soliden Finanzstruktur bislang den jährlichen Verlust (2004 waren es 415 000 Euro) auffing, war der Bestand der Einrichtung nie gefährdet. Nachdem Pläne zur Vermietung eines Gebäudeflügels an der Insolvenz einer privaten Schönheitsklinik gescheitert waren, wurden Nutzungs-und Betriebsmodelle intensiv geprüft.

Unter anderem war daran gedacht, das Seniorenheim unter die Regie des Fürther Klinikums zu bringen, um Synergie-Effekte in der Geriatrie nutzen zu können. Das erwies sich inzwischen jedoch als nicht praktikabel und wurde wieder verworfen. Die Wirtschaftsprüfer der Ludwigsburger Kleeblatt Consult GmbH kamen bei ihren Untersuchungen zu der Erkenntnis, dass sich das Heim im Zuge einer sowohl baulichen als auch strukturellen Modernisierung gute Zukunftsperspektiven sichern kann hat.

Drei Modelle

Auch über den Umbau haben sich die Gutachter Gedanken gemacht und drei Modelle entwickelt. Eines davon favorisiert der Stiftungsrat. Dieses setzt den Akzent auf zusätzliche Seniorenwohnungen. Insgesamt 13 sollen im leer stehenden Gebäudflügel ausgebaut werden. Das geht zu Lasten der vollstationären Pflegeplätze, die von bisher 58 auf 44 reduziert werden. An der Gesamtzahl der 116 Pflegeplätze soll sich durch Kapazitätserweiterung im anderen Pflegebereichen jedoch nichts ändern, betont CSU-Stadtrat Ferdinand Metz als Pfleger der Einrichtung auf Anfrage der FN. Um die Angebotsstruktur der Einrichtung noch weiter auszubauen, sollen im Pflegebereich spezielle Einrichtungen für Menschen geschaffen werden die unter Demenz leiden. Der gesamte Sanitärbereich wird runderneuert.

Personalabbau geplant

Im Gegensatz zu den (teureren) anderen Umbau-Varianten sieht das vom Stiftungsrat favorisierte Modell einen Personalabbau in allen Bereichen wie Pflege, Hauswirtschaft und Verwaltung vor. Der soll laut Metz allerdings ohne Kündigungen durch natürliche Fluktuation erreicht werden. Um die Plätze künftig tatsächlich kostendeckend anbieten zu können müssen die Mietpreise für das Wohnheim auf Anraten der Gutachter angehoben werden. Ferner wird vorgeschlagen eine zusätzliche Pauschale für Notrufbereitschaft, -einsätze und Betreuungsleistungen einzufordern

Unter dem Strich wäre das Stiftungsaltenheim nach dem Umbau Spitzenreiter im Fürther Preissegment. Rechtfertigen will man das unter anderem durch Qualität. Ein erster Schritt ist die erfolgreiche Zertifizierung des Heimes. Schon am 19. April soll das Qualitätssiegel überreicht werden.

Der Umbau muss nach den Worten des Heimpflegers noch vor den Sommerferien in Angriff genommen werden.Schließlich soll das Stiftungsheim als Vorzeige-Einrichtung im Fürther Jubiläumsjahr 2007 runderneuert erstrahlen. Die Arbeiten müssen bei laufendem Betrieb durchgeführt werden. VOLKER DITTMAR