Fürth-Impressionen aus der Einwegkamera

11.8.2007, 00:00 Uhr
Fürth-Impressionen aus der Einwegkamera

© Horst Linke

Bis zum 18. August sind ab sofort im Veranstaltungsraum «Etwas Los» rund 250 Aufnahmen zu sehen. Die Ausstellung geht auf eine Initiative von CSU-Stadträtin Kathrin Kimmich zurück, die vor allem Kindern aus sozial schwachen Familien die Möglichkeit geben möchte, Fotos zu machen und daran Spaß zu haben.

Gleiche Bedingung

Um auch genügend Kinder persönlich zu erreichen, stellte sie ihr Projekt je einer Schulklasse der Grundschule Soldnerstraße und der Grundschule Schwabacher Straße vor. Besonders wichtig ist ihr, dass alle Kinder bei einem Fotowettbewerb die gleichen Bedingungen haben. Deswegen ersteigerte sie 140 Einwegkameras im Internet und ließ diese an fünf Ausgabestellen in der Innenstadt Fürth verteilen. Jeder, der Lust hatte, konnte sich dort eine Kamera abholen und damit 27 Fotos machen.

Die schönsten 430 von den insgesamt 3700 abgelieferten Bildern wurden mit Hilfe des Nachbarschaftsvereins mitten in Fürth e. V. ausgewählt und bereits am 9. Juni im Pfisterschulhof während des Mathildenstraßenfestes ausgestellt. Die drei besten Fotografen erhielten außerdem Sachpreise. Dabei ging der erste Preis, eine Digitalkamera, an Günter Scheuerer. Über den zweiten Preis, einen Einkaufsgutschein, freuten sich die beiden zehnjährigen Franziska Tischner und Ines Oßwald.

Die Motivwahl der 140 Teilnehmer, von denen zirka 90 Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren waren, fiel recht unterschiedlich aus. Während die Erwachsenen die Sehenswürdigkeiten Fürths fotografierten und versuchten, besondere Stimmungen aufzunehmen, wählten die Kinder oftmals ihre Mitschüler und ihr Zuhause als Motiv.

Da über 50 Prozent der jungen Teilnehmer ausländischer Herkunft sind, geben die Fotos oftmals Einblick in fremde Kulturen. Es entstehen dabei gleichzeitig sehr gegensätzliche Bilder. Auf einem ist beispielsweise ein dunkelhäutiger alter Mann zu sehen, der tief gebückt mit dem Rücken zur Kamera an einem Jugendstilhaus vorbeischlurft, auf einem anderen steht eine Gruppe verschleierter Frauen eng zusammengedrängt vor einem modernen Bekleidungsladen im City-Center.

Da der Fotowettbewerb bereits letztes Jahr für großes Interesse sorgte und dieses Jahr wieder ein voller Erfolg war, soll er voraussichtlich nächstes Jahr im Frühling erneut stattfinden. Außerdem ist laut Kimmich sogar geplant, die besten Fotos in einem Buch zu veröffentlichen. CHRISTINE KÖNIG

Öffnungszeiten der Fotoausstellung im Veranstaltungsraum «Etwas Los» des City-Centers: Montag bis Freitag von 15 bis 19 Uhr, Samstag von 15 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.