10. März 1970: Neues Haus zum 500. Geburtstag

10.3.2020, 07:00 Uhr
10. März 1970: Neues Haus zum 500. Geburtstag

© NN

Das Gebäude hat den zweiten Weltkrieg wie durch ein Wunder verhältnismäßig glimpflich überstanden. Die Bomben haben es seiner Substanz verschont, so daß es lediglich geflickt zu werden brauchte. Die jetzigen Arbeiten werden unter Aufsicht der Denkmalschützer durchgeführt und zeigen, wie dringend notwendig die Renovierung ist.

Viele Balken und Dielen sind morsch und haben sich bedrohlich durchgebogen. Sie werden abgestützt, ersetzt oder unterfangen. Die Leute vom Bau müssen dabei recht behutsam vorgehen. Unbrauchbare Teile werden abgesplittert, Keile eingeschoben, das Holz wird imprägniert und Eisenträger schienen die Balken etwa so, wie der Arzt einen Beinbruch behandelt.

Decken hängen durch

Schwere und vermorschte Fachwerk-Innenwände müssen neuzeitlichen Leichtwänden weichen. Alte und gewichtige Fehlbodenfüllungen aus Lehm und Holzmehl werden herausgenommen, damit die Decken nicht mehr so durchhängen.

Die Pfeiler- und Balkenkonstruktion war bisher statisch nicht recht durchdacht. Beispielsweise standen tragende Holzpfeiler in übereinanderliegenden Stockwerken nicht genau aufeinander. Sie waren seitlich gegeneinander versetzt, so daß die Decke einem vermeidbaren Druck ausgesetzt war.

Auch das äußere Fachwerk wird bei der Generalüberholung untersucht, ausgebessert und mit Farbe wieder ansehnlich gemacht. Im übrigen wird die Technik des 20. Jahrhunderts in das Haus Albrecht Dürers einziehen. Die Kachelöfen erhalten Gas-Einsätze, bleiben aber äußerlich die alten.

Verschiedene Elektro-Installationen leiten Licht dorthin, wo es gebraucht wird. Schauvitrinen werden eingebaut und die Wohnung des Hausmeisters bekommt eine Heizung. Die Kosten für die Arbeiten werden auf etwa 165.000 DM geschätzt.

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