11. März 1970: Der Abschied vor fünf Dickhäutern

11.3.2020, 07:00 Uhr
11. März 1970: Der Abschied vor fünf Dickhäutern

© Kammler

Rund 13 Millionen Besucher – so rechnete der Bürgermeister nach – haben in dieser Zelt das weitläufige Gelände auf dem Schmausenbuck reicher werden sehen an Tieren, Gehegen und. Häusern.

Bedächtig wie nervöse Berner wiegten drei indische und zwei afrikanische Elefanten die Häupter, als Franz Haas einem kleinen Kreis von Gästen und Tierpflegern den Werdegang des gebürtigen Rheinhessen Dr. Seitz schilderte, der – obgleich von Jugend an der Fauna zugetan – erst spät zum tiergärtnerischen Beruf gefunden hat.

1946 war er als Assistent zu Professor Dr. Grzimek nach Frankfurt gekommen und 1950 mit der Leitung des Nürnberger Tiergartens betraut worden, an dessen Wiederaufbau er sich unverzüglich machte, „Wir wollen nicht überheblich sein, aber wir haben die schönste deutsche Zoo-Anlage“, pries der Bürgermeister das Ergebnis der Arbeit, bei der Dr. Alfred Seitz von vielen Seiten Unterstützung fand: vorn Stadtrat wie vom Verein der Tiergartenfreunde, um nur zwei der vielen Helfer zu nennen.

Eine Urkunde und die Goldmünze der Stadt für ihre verdienten Mitarbeiter überreichte Haas dem Scheidenden, der enge Kontakte zu deutschen und ausländischen Fachleuten pflegte und seine Erfolge – etwa bei der Tapir-Zucht – niemals lauthals hinausposaunt hat.

Dr. Alfred Seitz, der übrigens alle heute in den Gehegen lebenden Tiere erworben hat, bedankte sich und sang seinerseits das Hohelied auf alle Mitarbeiter, ob sie nun direkt bei der Betreuung der Tiere, bei der Instandhaltung des Areals oder finanziell weitergeholfen haben.

Bis der im Dezember vom Stadtrat gewählte Professor Dr. Harald Roth in wenigen Monaten die Nachfolge antritt, leitet Dr. Manfred Kraus die Tiergartengeschäfte.

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