Buden auch aus Spanien und Kuba?

22.12.2007, 00:00 Uhr
Buden auch aus Spanien und Kuba?

© Fengler

In diesem Jahr sind es 20 Buden, die mit ihrem farbigen Warenangebot die Kunden locken. «Von den 14 Nürnberger Partnerstädten fehlt nur die israelische Stadt Hadera», sagt Norbert Schürgers, Leiter des Amts für internationale Beziehungen. Das sei schade, denn ein Bethlehem-Stand wäre sicherlich interessant. Neben den eigentlichen Partnerstädten sind die französische Partnerregion Mittelfrankens, das Limousin, und die Nürnberger «Patenstadt» Kalkudah auf Sri Lanka vertreten. Komplettiert wird die kleine Budenstadt von den fünf mit Nürnberg befreundeten Städten Brasov (Rumänien), Bar (Montenegro), Verona, Klausen und Montan (Italien). Neben einigen Händlern, die direkt aus den Partnerstädten kommen, werden die Buden von Landsleuten, die in Nürnberg wohnen, oder von Partnerschaftsvereinen betreut.

«Der Kalkudah- und der San-Carlos Verein stecken den gesamten Reinerlös in humanitäre Projekte», freut sich Schürgers. Überhaupt sei der San-Carlos-Verein mit seinen über 70 Mitgliedern sehr rege. «Die spannenden Projekte ziehen offenbar bei den jungen Leuten», so der Amtsleiter. Bis zu 20 000 Euro kann ein Stand für karitative Zwecke auf dem Christkindlesmarkt erwirtschaften.

Lubomir Dabovic, ein in Nürnberg lebender Montenegriner, betreut die Bude von Bar und nutzt die Möglichkeiten, touristische Werbung für sein Land zu machen: «Ich kann Menschen ansprechen.» Besonders gefragt sind seine heißen Liköre und Birnenliköre, Spezialitäten aus Montenegro. Regelrecht begeistert hat ihn der Zusammenhalt der Händler aus den unterschiedlichsten Nationen. «Wir sind alle eine Familie. Ein Vorbild für die ganze Welt», freut sich Dabovic. Die Betreiber der Buden haben bei ihrem Weihnachtsessen in diesem Jahr die Bescherung ausfallen lassen und stattdessen 500 Euro für die Nürnberger Initiative krebskranker Kinder gespendet. Dabovic wird Ende Dezember einen acht Lastwagen umfassenden Konvoi mit Hilfsgütern für Schwerbehinderte nach Montenegro betreuen. Die Geschäfte der einzelnen Buden liefen diesmal höchst unterschiedlich: Antalya hatte wohl wegen des Gerichtsfalls um Marco etwas Probleme. Sehr gut ging das Holzspielzeug aus Sri Lanka. Die meisten hatten ein

Umsatzplus gegenüber 2006.

Ob es noch weitere Partnerschaftsbuden geben wird, lässt Schürgers offen. Das Centro Español möchte, dass Nürnberg eine Städtepartnerschaft mit dem spanischen Cordoba eingeht. «Das würde passen, Nürnberg, die Stadt der Menschenrechte, und Cordoba als Symbol für das friedliche Zusammenleben von Arabern, Juden und Spaniern», so Schürgers. Derzeit gebe es einen Briefwechsel zwischen den Städten. Wichtig sei, dass die Partnerschaft von den Menschen getragen werde. Eine offizielle Partnerschaft müsse nicht am Anfang stehen. Von Seiten der Wirtschaft wird eine Partnerschaft mit dem kubanischen Santiago de Cuba und mit einer Stadt in Russland angestrebt. fis

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