Pinola: Tapir-Nachwuchs mit prominentem Namen

17.2.2012, 08:00 Uhr
Pinola: Tapir-Nachwuchs mit prominentem Namen

© Roland Fengler

Der Name entstand einerseits aus einer Kombination zwischen Pi (so heißt der Tapir-Vater) und dem Mädchennamen Nola; andererseits forcierten freilich die Club-Fans unter den Tierpflegern diese Entscheidung. Schließlich gehört Linksverteidiger Javier Pinola beim 1.FC Nürnberg zu den Publikumslieblingen.

Pinola – das Rüsseltier – hat eine erfahrene Mutter: Die 13-jährige Indah, die 1998 aus Dortmund nach Nürnberg gekommen war, zog vor ihr bereits drei Jungtiere groß. Für Pi, der mit der Aufzucht nichts zu tun hat – Schabrackentapire sind Einzelgänger – ist es jedoch der erste Nachwuchs. Er kam vor zwei Jahren aus Belfast ins Frankenland. Der stellvertretende Tiergarten-Direktor Helmut Mägdefrau ist froh, dass die Chemie zwischen Indah und Pi stimmt.

„Schabrackentapire sind sehr wählerisch.“ Deswegen müssten oft Paare, bei denen die Zucht nicht funktioniert, wieder getrennt werden, was sehr aufwändig ist. Schließlich gestaltet sich ein Umzug bei diesen großen Tieren nicht so einfach. Mägdefrau muss diese Partnerbörse managen, denn der Nürnberger Tiergarten ist im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms (EEP) für die Zucht-Koordination bei den Schabrackentapiren zuständig.

Rund ein Jahr lang wird Pinola in Nürnberg bleiben. „Wir merken, wenn die Mutter die Schnauze voll hat“, sagt Mägdefrau. Dann werde die Kleine vermittelt. Derzeit sind die beiden aber noch ein Herz und eine Seele. Die sonst so friedfertige Indah, die Karotten aus der Hand frisst, könnte durchaus ungemütlich werden, falls jemand Pinola zu nahe kommt.

Deswegen wird sie in einen anderen Stall gelockt und weggesperrt, wenn beim Jungtier Untersuchungen anstehen. „Tapire haben Zähne, mit denen sie einem den Arm abbeißen können“, sagt Lydia de Jong. Gleichwohl sind die aus Südostasien stammenden Schabrackentapire, die eine Lebenserwartung von rund 30 Jahren haben, Pflanzenfresser. Pinola folgt auch schon Mutters Beispiel „und lutscht an den Ästen herum“, sagt Pflegerin de Jong. Der Argentinier in Club-Diensten weiß übrigens laut de Jong noch nichts von seinem neuen Namensvetter: „Aber vielleicht liest er es ja in der Zeitung.“

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