Ein Schlagersänger mit schottischen Vorfahren

30.8.2012, 00:00 Uhr
Ein Schlagersänger mit schottischen Vorfahren

© Helmut Bresler

Der Nürnberger Volksfestplatz ist belebt. Es ist dunkel geworden und die bunte Glitzerwelt schillert in allen Farben. Der Biergarten ist fast voll. Klaus McAusten hat sein Publikum längst in der Hand. Nach einer rockigen Ballade steht „Mamma Mia“ von Abba auf dem Programm und viele der Anwesenden klatschen begeistert mit. Mutige wagen an der Seite ein Tänzchen und das vorbeilaufende Publikum bleibt neugierig stehen. Viele lassen sich von der guten Laune anstecken und suchen sich einen Platz. Der Laden brummt. Das sieht und spürt Klaus McAusten — so sein bürgerlicher Name. So hat er’s gerne.

Ein großer Chor

DJ Ötzis unverwüstlicher Oldie vom „Stern, der deinen Namen trägt“, erklingt, und den Alleinunterhalter begleitet jetzt ein großer gemischter Chor, der voller Inbrunst mitsingt. Viele lieben es, mit einzustimmen. Vor einer kurzen Verschnaufpause gibt es noch das Lieblingslied des Festwirtes – ein Prosit der Gemütlichkeit. Rosamunde, Griechischer Wein und das Lied vom Bett im Kornfeld hat der Entertainer natürlich auch im Repertoire, dazu die aktuellen Songs der Hitparade.

Die Klassiker zum Mitsingen aus den letzten Jahrzehnten bis hin zur Schlager-Gegenwart sind alle in seinem digitalen Mini-Orchester gespeichert – insgesamt sind das exakt 1785 Titel. So das Ergebnis seiner aktuellen Bestandsaufnahme am letzten Wochenende. Klar, dass er als Alleinunterhalter ohne begleitende Technik nicht auskommt, dass vieles aus der Konserve kommt.

„Aber der Gesang wird immer live bleiben!“, schwört McAusten seinen Fans. Waren die Titel früher auf CD gespeichert, sind sie heute auf einer viel leistungsfähigeren, transportablen Festplatte abgelegt. Fingerspitzengefühl ist gefragt, denn die moderne Elektronik kommt mit einem Touch-Screen daher, auf der jeder Effekt mit einem leichten Fingerdruck abgerufen werden kann.

Volksfest-Erfahrung hat er in den letzten zehn Jahren reichlich gesammelt und in verschiedenen Lokalen für die musikalische Unterhaltung gesorgt. Auch im Anschluss an den Rummel am Dutzendteich wird der Profi beim Altstadtfest auf der Insel Schütt in der Restauration „Alt Nürnberg“ aufspielen.

Musik ist mittlerweile Klaus McAustens Brotberuf, keine Sekunde trauert er seinem alten Job im Transportgewerbe nach. Der Auftragskalender ist gut gefüllt. Bierzelte, Volksfeste und Kirchweihen nehmen darin breiten Raum ein. Aber auch die große weite Welt lockt ihn, und so freut er sich im nächsten Jahr auf eine Auftrittsserie in Spanien.

Weit ist der im Landkreis Erlangen-Höchstadt lebende Musiker schon herumgekommen – von der Après-Ski-Party in Kitzbühel über die Erlanger Bergkirchweih bis hin zum Heimspiel in der Meistersingerhalle. „Ich bin Franke und habe hier meinen Lebensmittelpunkt“, so sein Credo.

Angefangen hat er im zarten Alter von 16 Jahren als Bassist und Pianist in der Schulband. Es folgten viele Lehrjahre in verschiedenen Combos, bevor er den Entschluss fasste, sein Berufsleben komplett auf die Musik auszurichten. Mittlerweile gibt es nicht nur mehrere CDs mit bekannten und beliebten Liedern, sondern auch eine mit ausschließlich eigenen Kompositionen.

Eigene Musik und Texte

Die zweite CD ist in Vorbereitung und bei jedem Auftritt sind immer wieder Musikstücke aus seiner Feder mit eigenem Text und eigener Musik mit dabei. Auch ein Fanclub begleitet ihn bei seinen Shows, auf dessen zwei bis drei Tische vorne an der Bühne ist er mächtig stolz. Die Frage nach seinem Namen lässt ihn grinsen. „Bei der Ahnenforschung hat meine Familie entdeckt, dass es vor Jahrhunderten schottische Verwandtschaft gab. So habe ich meinen Namen diesbezüglich erweitert – aus Klaus Austen wurde der Musikant Klaus McAusten.“ Im letzten Jahr feierte er sein 30. Bühnenjubiläum.

Doch jetzt ruft die Pflicht. Das Publikum wird unruhig, will endlich wieder Musik hören. Mit einem Schluck leert er das große Wasserglas und beginnt die nächste Runde mit der klassischen Frage: „Was wollt ihr hören?“

Am Freitag und Samstag (31.8./1.9.) spielt McAusten in Alex Biergarten, am Mittwoch (5.9.) in Dinkel’s Frankendorf, am Freitag und Samstag (7./8.9.) wieder in Alex Biergarten und zum Finale am 9.9. beim Frühschoppen in Dinkel’s Frankendorf.
 

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