Hier wird Urlaub immer günstiger

7.2.2019, 10:48 Uhr
Hier wird Urlaub immer günstiger

© Matthias Niese

Argentinien: Der Euro hat hier von 2016 bis 2019 über 300 Prozent an Wert gewonnen. Im Januar vor drei Jahren erhielt man für einen Euro 10,3 Pesos, derzeit sind es 43,1 Pesos. Doch "des einen Glück ist des anderen Leid" sagt der Volksmund, und während Urlauber dem Big-Mac-Index zufolge für einen dieser Hamburger umgerechnet nur 2,38 Euro bezahlen, kämpfen die Einwohner derzeit mit einer jährlichen Inflation von 31,7 Prozent.

Türkei: Rauf und runter – der Wechselkurs der Lira ist ein gutes Indiz für die Stimmung im Land. Verunsicherung hat sich breit gemacht, die Inflation beträgt 16,7 Prozent, der Wirtschaftsboom ist gestoppt. Die Einschränkung der Meinungsfreiheit und die Verhaftung von Journalisten und Menschenrechtsaktivisten wirken nach. Zwar erholt sich der Tourismus wieder, aber entlang den Küsten füllen sich die Betten vor allem wegen günstiger Preise. Gab es vor drei Jahren für einen Euro drei türkische Lira, so sind es jetzt 6,2 Lira. Ein Big Mac kostet 2,01 Euro.

Sri Lanka: Traumhafte Strände, Teekultur und kulturelle Höhepunkte wie die Festung auf dem Löwenfelsen Sigiriya. Ein Wertzuwachs von 37,3 Prozent des Euro gegenüber der Sri-Lanka-Rupie in den letzten drei Jahren wirkt da wie ein zusätzlicher Anreiz, das Land möglichst bald zu besuchen. Ein Big Mac kostet teure 3,21 Euro. Wer einheimische Kost vorzieht, isst viel billiger und zahlt rund 1,20 Euro für eine einfache Mahlzeit.

Russland: Dank eines Wertzuwachses von 14,8 Prozent in den letzten drei Jahren bekommen Reisende derzeit für einen Euro 70 Rubel. Niedrige Ölpreise und die Sanktionen, mit denen der Staat wegen der Besetzung der Krim zu kämpfen hat, haben den Rubel unter Druck gesetzt. Russland-Besucher auf Entdeckungstour in St. Petersburg oder im weiten Land hinter dem Ural dürfen sich also über den starken Euro freuen. Der Big Mac geht hier für 1,84 Euro über die Theke.

Brasilien: Trotz Bodenschätzen wie Erdöl erlebt Brasilien eine politische sowie wirtschaftliche Krise. Die Schere zwischen Arm und Reich wird wieder größer. Niedrige Ölpreise und ein riesiges Haushaltsloch sorgen dafür, dass der Real gegenüber dem Euro seit 2016 um fast zwölf Prozent nachgelassen hat. Heute gibt es für einen Euro 4,4 Real und ein Big Mac kommt auf 3,87 Euro. Wer also die Copacabana, die historische Dschungelstadt Ouro Preto oder den Amazonas erleben will, sollte das ausnutzen.

Australien: Die Wechselkursgewinne fallen in Down Under etwas kleiner aus, dennoch macht sich bei einer längeren Reise auch eine Abwertung von fast elf Prozent im Reisebudget bemerkbar. Schließlich gehört das Land nicht zu den Niedrigpreisländern. Wer also Känguru, Koalabär und Co. besuchen will, sollte ein dickes Portemonnaie mitbringen. Für einen Big Mac werden 3,98 Euro verlangt, für ein Essen für zwei in einem Restaurant mittlerer Kategorie im Schnitt 50 Euro.

Südafrika: Die Kombination Währungsabwertung und sowieso niedrige Preise ergeben viel Leistung für wenig Euro. Rund elf Prozent hat der Euro seit 2016 gegenüber dem Rand zugelegt. Fallende Rohstoffpreise, politische Unsicherheit sowie eine steigende Arbeitslosigkeit halten die Landeswährung niedrig. Urlauber legen für einen Big Mac zwei Euro hin, für ein Essen zu zweit mittlerer Preisklasse rund 29 Euro.

Swasiland: Zwischen Südafrika und Mosambik gelegen reizt das kleine Königreich mit einer weitgehend unberührten Natur, extrem artenreicher Tierwelt sowie nur 1,4 Millionen Einwohnern. Es hat seinen Geldkurs direkt an den Rand gekoppelt. So muss sich niemand den komplizierten Währungsnamen Lilangeni merken. Stattdessen kann man in Rand bezahlen, und der Wechselkurs des Lilangeni entspricht immer dem des Nachbars.

Schweden: Alles ist relativ – so auch die Ausgaben im Hochpreisland Schweden. Gegenüber der schwedischen Krone hat der Euro in den letzten drei Jahren um rund zehn Prozent an Wert gewonnen. Angesichts einer Inflationsrate von nur 1,7 Prozent bedeutet das zwar keine großen Ersparnisse. Aber der Besucher ist schon froh, wenn die schwedischen Preise nicht nach oben schießen. 5,13 Euro wollen sie hier für einen Big Mac, 59 Euro für einen Restaurantbesuch für zwei.

Island: Noch so ein Hochpreisland, dessen Währung wieder schwächer wird, vor allem im vergangenen Jahr. Pro Euro bekommen Sie 133,4 isländische Kronen, fast zehn Kronen mehr als vor einem Jahr. Trotzdem bleibt Island teuer. 8,90 für einen Big Mac und circa 80 Euro für ein Essen zu zweit in einem mittelpreisigen Restaurant – Besucher müssen also tief in die Tasche greifen.

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