Nach Corona-Lockerungen: Hierhin könn(t)en wir bald reisen

9.5.2020, 07:29 Uhr
Nach Corona-Lockerungen: Hierhin könn(t)en wir bald reisen

© Stefan Gruber/dpa

Österreich: SB-Wellness und Picknickkorb
Die Alpenrepublik öffnet nicht nur zum 29. Mai die Hotels, sondern will sich auch gleich die Urlauber sichern. Dazu haben zahlreiche Ferienregionen die Aktion "Easy Summer Storno" gestartet. Vom Neusiedler See über Flachau und Radstadt in den Tauern bis zur Südsteiermark, der Wildschönau und Warth im Lechtal: Überall gibt es Pauschalen und Hotelangebote, die man bis 14 oder gar 7 Tage vor Anreise kostenlos stornieren kann. "In dieser unsicheren Zeit wollen wir damit ein Stück Sicherheit bieten", erklärt etwa der Tourismusverband Radstadt. Im Kufsteinerland bietet man sogar "Easy Storno"-Urlaub als Geschenkgutschein an.

Italien: Plexiglas und Online-Strandbuchung
Noch gibt es keinen Starttermin zur Wiedereröffnung der italienischen Strände. Doch die Ferienorte sind bereits sehr kreativ. Besonders viel Gehirnschmalz haben sie in die Distanzregeln investiert. So soll es in Rimini Plexiglasabtrennungen zwischen den Liegestühlen geben, sodass jede Familie ihre eigene, durchsichtige Sonnenkabine hat. Am Strand von Porto Cesareo hat man schon mal getestet, wie es aussieht, wenn jeder Sonnenschirm mit einer Kordel eingezäunt wird. Auf Ischia haben Hoteliers schwimmende Holzliegen vorgeschlagen, auf denen die Menschen sich sonnen und nicht zu nahe kommen sollen. Und in Riccione soll Strandzugang nur noch gegen Vorausbuchung möglich sein, das entsprechende Reservierungssystem wird gerade aufgebaut.

Nach Corona-Lockerungen: Hierhin könn(t)en wir bald reisen

© Matthias Niese

Kroatien: Urlauberkorridor schon ab Ende Mai
Das Adria-Ferienland, das aktuell den EU-Vorsitz hat, öffnet am 11. Mai die Restaurants und plant, Ende Mai die Grenze zu öffnen. Dazu verhandelt es mit Österreich und Deutschland, um eine gegenseitige Einreiseerlaubnis für die Länder zu erreichen, "die die Pandemie im Griff haben", wie es Tourismusminister Gari Cappelli ausdrückt. Er stellt sich sogar einen Covid 19-Pass vor. Im Reise-TV-Sender Sonnenklar läuft eine Kroatien-Kampagne, bei der Reisen kostenlos bis 30 Tage vor Abreise storniert werden können.

Niedersachsen: Jedes zweite Bett bleibt frei
Ostfriesland und Harz vor: Vom 11. Mai an sollen Ferienhäuser und -wohnungen sowie Campingplätze mit einer maximalen Auslastung von 50 Prozent an den Start gehen dürfen. Allerdings gilt zunächst noch eine Frist von sieben Tagen, bis dasselbe Bett das nächste Mal belegt werden darf. Rundreisen mit jeweils einer Übernachtung an einem Ort dürften also schwierig werden. Die Hotels in Niedersachsen ziehen dem Plan zufolge am 25. Mai nach, auch sie dürfen nur jedes zweite Bett vermieten.

Mecklenburg-Vorpommern: erst die Einheimischen
Das Urlaubsland mit touristischen Höhepunkten wie Rügen und Usedom öffnet ab 18. Mai Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen zunächst nur für Einheimische. Eine Woche später, am 25. Mai, soll dann das Einreiseverbot für Touristen aus den anderen Bundesländern aufgehoben werden. Den Gastgebern ist vorerst nur erlaubt, maximal 60 Prozent der Betten zu vermieten. Für Tagestouristen bleiben die Strände weiter geschlossen.

Schleswig-Holstein: Abstand im Strandkorb
Die Tourismuswerber haben noch etwas vage angekündigt, dass es "ab Mitte Mai" Lockerungen für Gastronomie und Hotellerie gibt. Bis dahin machen sie mit der gleichnamigen Kampagne durch witzige Botschaften in den Sozialen Medien Lust auf das Reiseland Schleswig-Holstein. Vor Ort wird auf Abstand geachtet: Die deutschen Ostsee- und Nordseebäder überlegen, nur jedes zweite Hotelbett zu belegen, um die Massen zu reduzieren. Geplant ist zunächst, den Menschen wieder den Besuch von Ferienwohnungen und Ferienhäusern zu gestatten. Hotels und Gastronomie folgen in der nächsten Phase. Am Strand sehen sich die Küstenorte ohnehin dank der Strandkörbe bestens gerüstet. Die wurden als Windschutz erfunden, nun dienen sie auch als Abstandshalter.

Bayern: Neustart am Bauernhof
Auch Bayern hat angekündigt, wann die Hotels, Campingplätze und Ferienhäuser wieder öffnen dürfen: am 30. Mai, also ebenfalls noch vor Pfingsten. Ihre Schwimmbäder, Saunen und Wellnessanlagen müssen die Hotels allerdings geschlossen halten. Im niederbayerischen Bäderdreieck und im Bayerischen Wald kann man es trotzdem kaum erwarten. Verbandsvorstand Michael Braun setzt vor allem auf den ländlichen Bereich – bei Ferienwohnungen, Urlaub auf dem Bauernhof, kleinen Landhotels und Chalets, die abseits großer Tourismusströme einen sicheren Urlaub und viel Erholung bieten. Erste Touristinformationen haben ihre Türen bereits wieder geöffnet, ebenso der Tourismusverband Ostbayern.

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