Als die Nürnberger in Bunkern und Felsenkellern hausten

29.12.2010, 17:29 Uhr
Als die Nürnberger in Bunkern und Felsenkellern hausten

© Medienwerkstatt

Zum Jahrestag wiederholt die Medienwerkstatt ihre Dokumentation „Und weiter geht es doch“ aus dem Jahr 2010. Autor Kurt Keerl hat mit Zeitzeugen über die schwere Zeit der Nürnberger Trümmerjahre gesprochen und ist mit der Unterstützung des Nürnberger Stadtarchivs tief in das Thema eingetaucht.

Bei Kriegsende waren 91 Prozent der Gebäude Nürnbergs zerstört und über die Hälfte der Einwohner obdachlos. Es existierte keine Infrastruktur mehr. In der Stadt hausten die Menschen in beschädigten Wohnungen, wurden in Luftschutzbunkern oder den Felsenkellern untergebracht oder bauten sich selbst notdürftige Hütten. Fünf Jahre sollte es dauern, bis alle Trümmer weggeräumt waren. Schmalspurbahnen mit Kipploren, Schuttlastern und Trümmerverwertungsanlagen gehörten jahrelang zum Stadtbild.

Neben der Beseitigung der Schuttmengen galt es, Nahrungsmittelknappheiten zu überstehen, mit den amerikanischen Besatzern leben zu lernen und mit der Nazi-Vergangenheit umzugehen – einen Neuanfang zu wagen in Zeiten, die man sich heute kaum vorstellen kann. Diese ersten Jahre nach 1945 lässt die Medienwerkstatt in der Dokumentation aufleben. Von beengten Behausungen, Hunger, Hamsterfahrten und amerikanischer Besatzung, aber auch von Lichtblicken berichten Zeitzeugen.

Sendedatum: Sonntag, 2. Januar 2011 um 19, 21 und 23 Uhr auf Franken Fernsehen und um 21 Uhr auf Franken Sat.

 

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