Altstadtfreunde brauchen neuen Chef

Nürnberg - Nach sechs Jahren als Vorsitzende der Altstadtfreunde tritt Inge Lauterbach in diesem Jahr nicht mehr bei den Neuwahlen an.

Als Grund nannte die fast 72-Jährige ihr fortgeschrittenes Alter: »Es wird einfach Zeit, das Amt in jüngere Hände zu übergeben«, so Lauterbach. »Mein Mann und ich haben kürzlich festgestellt, dass wir zusammen 150 Jahre alt sind.« In ihrer Zeit als Vorstand habe er sie wegen der vielen Abendtermine »nicht oft zu Gesicht bekommen«.

Ursprünglich habe sie sowieso nur zwei Jahre im Amt bleiben wollen. Nach sechs Jahren soll nun endgültig Schluss sein. Zumindest im Vorstand: »Ich bin natürlich nicht aus der Welt. Ich bleibe Vereinsmitglied und helfe mit. Dafür bin ich dem Verein auch viel zu sehr verbunden.«

Enttäuscht über mangelnde Sensibilität

Und das, obwohl sie nicht nur Erfolge feiern konnte: »Das wäre ja auch nicht normal. Aber ich war schon manchmal enttäuscht über die fehlende Sensibilität.« Der Neubau der Stadtbibliothek etwa machte ihr sehr zu schaffen. Umso mehr freut sich Inge Lauterbach über die abgeschlossene Sanierung der Häuser in der Weißgerbergasse, am Weinmarkt und in der Kühnertsgasse.

Bis zum 22. Juni ist Inge Lauterbach noch Vorsitzende. Dann finden im Rahmen einer Mitgliederversammlung die Neuwahlen statt. Der nächste Vorsitzende wird vermutlich der bisherige Stellvertreter Karl-Heinz Enderle sein. Als neuer Stellvertreter bewirbt sich Reinhard Hahn, als Schatzmeister Dieter Knapp. Für den erweiterten Vorstand kandidieren Harald Pollmann, Michael Taschner, Barbara Freifrau von Tucher und als Schriftführerin Gabriele Hahn.

Doch bis Inge Lauterbach ihre neu gewonnene Freizeit genießen kann, wird wohl noch einige Zeit vergehen: »Ich habe hier noch einiges zu erledigen, schließlich will ich dem neuen Vorstand alles geordnet übergeben.« Angst vor Langeweile hat die noch 71-Jährige nicht: »Was glauben Sie, was bei mir daheim in den letzten Jahren alles liegengeblieben ist?«