Auslüften, austoben, ausruhen

24.4.2006, 00:00 Uhr
Auslüften, austoben, ausruhen

Sonntagnachmittag, Cramer-Klett-Park: Der Himmel ist hellblau, die Wiese knallgrün. Eltern und Kinder atmen auf: Nach so vielen kalten Wochen können sie hier im T-Shirt die Freiheiten des Frühlings genießen. Hüpfbälle hüpfen wieder, die Gummitiere der Spielmobile dürfen frisch aufgepumpt an die Luft. Erwachsene blinzeln in Liegestühlen in die Sonne, ein Fußballspiel auf Bobbycars bringt kleine Jungs zum Schwitzen. Überhaupt Fußball. Die Weltmeisterschaft dient «Nürnberg spielt“ diesmal zum Motto. Und so lässt auch der beliebte Sänger Geraldino das Zirkuszelt der «Nürnberger Zeitung“ erbeben mit Liedern wie «Wir haben Fußball im Blut, und das ist gut“.

Familie Rodenbücher aus Feuchtwangen klatscht und jubelt. «Das war klasse und kurzweilig“, findet Vater Herbert. «Den müssen wir uns unbedingt noch mal ansehen.“ Marc (8) will sich jetzt lieber die verschiedenen Kick-Angebote im Park ansehen. Schließlich darf er beim Nürnberger WM-Spiel Japan—Kroatien als «Eskorten-Junge“ mit aufs Spielfeld. Auch heute trägt er WM-Kleidung und ist stolz darauf. «Von den Kindern“, sagt Festival-Mitorganisator Gerald Fröhlich vom Jugendamt, «können wir uns was abschauen, was den Begeisterungsfunken vor der WM betrifft.“

*Samstagnachmittag, Villa Leon: Im Himmel hängen dicke Wolken, der Rasen draußen ist noch nass vom Gewitter. Das hat die Besuchermenge auseinander gesprengt; die meisten Spielorte leeren sich schnell. Zwar schade, findet Jürgen Eckart von der Villa Leon, aber «man muss hier in der Gegend beim Wetter immer auf das Schlimmste gefasst sein. Die haben trotzdem viel Spaß.“ Die, das ist das Dutzend Kinder, das sich nach dem Regen in der Werkstätte eingenistet hat mit Kartons und Malfarben. Es ist eng, feucht, und zum Trocknen lehnen Bilder von lebensgroßen Fußballspielern an der Wand.

Jetzt malen Johanna (7), Lena (11), Judith (9) und Anna (6) zusammen ein Pferd mit grüner Wiese und blauem Himmel. Andreas (12) malt eine wehende Deutschland-Flagge. Und gegenüber im Saal versucht Fabio (6) wieder und wieder, mit einer verzerrenden Prismen-Brille auf der Nase auf ein kleines Fußballtor zu schießen. Das ist eine Herausforderung an den Gleichgewichtssinn. Sie spielen hier am liebsten bis zum Umfallen. isa

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