Deep Purple und Marillion rocken in der Arena

22.11.2010, 07:24 Uhr
Deep Purple und Marillion rocken in der Arena

© Hans-Martin Issler

Am 20. November 2010 gastierten Deep Purple in der Nürnberger Arena, und natürlich spielten sie auch „Smoke on the water“. Doch vorher gaben die Bombastrocker Marillion den Anheizer. In den frühen 80er Jahren galten sie als würdige Nachfolger der frühen Genesis. Vor allem Sänger Fish galt als Peter-Gabriel-Epigone. Doch seit 1989 heißt der Marillion-Sänger Steve Hogarth, und mit dem ehemaligen Milchmann machte man einen deutlichen Schritt hin zum Mainstream. Ob „Easter“ oder „Gazpacho“, kein Stück dauert unter zehn Minuten. Dazu gibt es viele Solos. Klarer Sieger im bandinternen Wettkampf: Gitarrist Steve Rothery.

Punkt halb zehn entern endlich Deep Purple die Bühne. Es rumst, knallt und kracht, dann beginnt die Band mit „Highwaystar“. Ian Gillan hat mit den hohen Gesangspassagen seine liebe Mühe, aber an Enthusiasmus fehlt es nicht. Jon Lord ist mittlerweile Rock-Rentner, Ritchie Blackmore trägt Strumpfhosen und macht auf Mittelalter-Musikantenstadl. Doch neben Gillan gehören Gründungsmitglied und Schlagzeuger Ian Paice und Basser Roger Clover nach wie vor der Band an. Gitarrist Steve Morse ist seit 1994 mit im Boot, Keyboarder Don Airey seit 2002.

Auch eine handvoll neuerer Songs haben die alten Rocker im Gepäck. Die tragen Titel wie „Rapture of the deep“ und „Almost Human“ und sind vernachlässigbar. Es sind die alten Hits, die immer noch druckvoll und punktgenau kommen. „Black Night“, „Fireball“, „Lazy“, so mancher erinnert sich wohl an wilde Feten im Partyraum des Jugendheims anno 1973. Allmählich steigt auch die Ton-Trefferquote des graumelierten Frontmanns. Am Ende spielt man mit „Hush“ sogar ein Stück aus der Ära von Rod Evans, des Gillan-Vorgängers am Mikro. Fazit: Auch nach 42 Bandjahren wissen Deep Purple noch, wo der Hardrock-Hammer hängt.

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