Fotografie: Ausstellung von Gerhard Launer im BBC-N

18.11.2011, 18:07 Uhr
Fotografie: Ausstellung von Gerhard Launer im BBC-N

Bis zu zehn Stunden ist der 63-jährige Gerhard Launer mit seinem einmotorigen Privatflugzeug unterwegs, um der Landschaft unter sich Perspektiven zu entlocken, die man so nie zu Gesicht bekommen würde. Der Sylvensteinsee in den Alpen wird zur abstrakten Aquarellzeichnung, der Rangierbahnhof in Hamburg zu einem Kunstwerk, die Wasserrinnen im Wattenmeer bei Borkum wirken wie ein knorriger Baum.

„Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass meine Fotografien Kunst sein sollen. Ich bezeichne das eher als Handwerk, was ich mache.“ Die Bilder knipst er aus einer Höhe zwischen 30 und 500 Metern. Den Sitz neben sich hat er ausgebaut und ein Stativ montiert. Die 36-Millionen-Pixel-Kamera, die den Wert eines Kleinwagens hat, sendet die Fotos direkt auf einen Laptop. Vier Dinge macht Launer in luftiger Höhe teilweise gleichzeitig: Das Flugzeug auf Kurs halten, mit den Kontrollstationen am Boden kommunizieren, fotografieren und die Bilder am Laptop überprüfen. „Viele glauben, es wäre eine leichte Arbeit“, sagt Launer, „aber ich will mich nicht beschweren. Das ist mein Traumberuf.“

Für den 63-Jährigen ist das größte Kompliment, wenn man ihm sagt, dass seine Bilder die Fantasie anregen. Mit der Aufnahme vom Wattenmeer bei Borkum hat er sein Ziel bei den Besuchern der Ausstellungseröffnung im BBC-N erreicht. Auch im Alpenpanorama will ein Besucher in den herabfallenden Wolken die Niagarafälle wiedererkennen (siehe Bild unten).

Für die Geschäftsführer von BBC-N war es wie „ein Sechser im Lotto“, dass Gerhard Launer zugesagt hat, seine Bilder in den Büroräumen in der Fürther Straße auszustellen. „Nach dem Motto: ,Wer nicht wagt, der nicht gewinnt‘ haben wir bei ihm angefragt“, sagt Elena Helwig. Und das, obwohl das Unternehmen Firmen aus dem Ausland eigentlich für Nürnberg begeistern will und nicht unbedingt für die Zugspitze, den Ruhrpott oder das Wattenmeer. Mit einem Rundumangebot vom voll ausgestatteten Büroraum bis hin zur Vermittlung eines Kitaplatzes für die Kinder der Mitarbeiter will das Büro mehr Hochqualifizierte aus dem Ausland nach Nürnberg locken. Derzeit nutzen rund 150 Unternehmen das Angebot.

Fotografie: Ausstellung von Gerhard Launer im BBC-N

© Gerhard Launer

Dass es immer wichtiger wird, kluge Köpfe aus dem Ausland nach Deutschland zu holen, betonte auch der ehemalige Messechef und Gastredner Bernd Diederichs. „Deutschland wäre nicht der Messestandort Nummer eins, wenn wir nicht frühzeitig ausländische Beteiligungen zugelassen hätten.“ Frankreich sei lange Zeit einen anderen Weg gegangen, indem es ausschließlich heimische Aussteller zuließ. „Dafür müssen sie heute Federn lassen.“

Interessierte lädt das BBC-N am Sonntag, 20. November, von 11 bis 15 Uhr, in die Büroräume in der Fürther Straße 27 ein. Der Eintritt ist frei. 

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