Fürth: Investor für das City-Center ist gefunden

14.12.2010, 07:38 Uhr

Wie der Fürther Wirtschaftsreferent Horst Müller (CSU) auf NZ-Anfrage erklärt, sind die Verhandlungen zwischen dem Investor und der aus 351 Mitgliedern bestehenden Eigentümergemeinschaft des City-Centers so weit gediehen, dass der Investor am kommenden Freitag mit seinen Plänen an die Öffentlichkeit geben will.

NZ-Informationen zufolge handelt es sich bei dem Investor um die Firma TKN mit Sitz in München. Dem Internet-Auftritt zufolge hat das Unternehmen über 20 Shopping-Center und Handelsimmobilien umgesetzt. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liege in Deutschland, Österreich und Südosteuropa, vor allem in Kroatien.

Müller zufolge ist der Investor „keiner der großen üblichen Verdächtigen“. Zwar waren auch diese, etwa die Firma mfi (Essen), die unter anderem die „Erlangen Arcaden“ gebaut haben, oder ECE (Hamburg) am City-Center interessiert; auch hatte der portugiesische Investor Sonae Sierra, der in Fürth bereits das Projekt „Neue Mitte“ realisieren wollte (was an einem einzigen verkaufsunwilligen Grundstücksbesitzer scheiterte), Interesse an dem Sanierungsobjekt — doch letztlich waren alle Verhandlungen gescheitert, entweder an unrealistischen Preisforderungen der City-Center-Eigentümer oder an unerfüllbaren Bedingungen der Investoren, wie Müller erklärt.

Der nun übrig geliebene Investor habe aber „realistische Pläne“ vorgelegt. 70 Millionen Euro wolle das Unternehmen in Fürth anlegen, davon 20 Millionen Euro für den Kauf des City-Centers (ohne Tiefgarage). Sofern der Investor die Finanzierung in trockene Tücher bekomme, stehe dem Kauf und der Sanierung nichts mehr im Wege. Sollte es so kommen, dann wäre das „wirklich ein Weihnachtsmärchen“, freut sich Müller. Und gibt zu: „Ich habe schon gar nicht mehr daran geglaubt.“

Müller zufolge erscheint es realistisch, dass der Verkauf des City–Centers schnell über die Bühne geht, so dass die Entkernung und Sanierung relativ früh im Jahr 2011 starten könnte. Läuft auch die Sanierung nach Plan, dann könnte das City-Center schon 2012 wieder eröffnen. „Das wäre optimal“, meint Müller. Auch in Bezug auf die weiteren Pläne der Stadt, in nächster Nähe zum City-Center einen zweiten Einkaufsschwerpunkt zu realisieren — just dort, wo einst die „Neue Mitte“ geplant war. Wie bereits berichtet, hat die Stadt nach und nach die nötigen Flächen erworben (Park-Hotel, Fiedler-Areal, Wölfel-Areal), um sie an einen weiteren Investor weitergeben zu können.

Nicht unter sechs Millionen Euro sollen dafür fällig werden, also mindestens das, was die Stadt für die Areale bezahlt hat. Im Rahmen eines öffentlich ausgeschriebenen Interessensbekundungsverfahrens soll nach einem Investor gesucht werden. Ist der gefunden, könnte der Stadtrat im April über die Pläne entscheiden.

Keine Kommentare