Guttenberg-Demo auch in Nürnberg

6.3.2011, 17:47 Uhr
Guttenberg-Demo auch in Nürnberg

© Stephanie Händel

„Man kann mit einem Menschen so nicht umgehen“, findet etwa Elena R. Für die 21 Jahre alte Schülerin ist mit der Causa Guttenberg eine „beispiellose Hetzkampagne“ einhergegangen. Nein, sagt sie, sie wolle den Minister nicht zurück und die offensichtlich kopierten Stellen in seiner Doktorarbeit auch keineswegs beschönigen. „Aber die Art und Weise, wie er aus dem Amt gejagt wurde, finde ich unmöglich.“


Ganz ähnlich sehen das Verena G. und Stephan P., beide 40 Jahre alt. „Man muss ganz klar trennen zwischen der eigentlichen Tat und der Schlammschlacht, die dann folgte“, sagen sie. Die beiden fühlen sich vor allem von den Medien ungerecht behandelt. „Wir wollen uns nicht vorschreiben lassen, wie wir zu denken haben und wem wir was verzeihen“, schimpfen sie und erinnern daran, dass der ehemalige Minister im sozialen Netzwerk Facebook bereits eine Fangemeinde von mehr als einer halben Million Menschen hat.


Die kleine Menschenansammlung neben der Frauenkirche erregt schnell das Interesse der Stadtbesucher, immer wieder bleiben Passanten stehen und diskutieren mit. „Also diese Bundestagsdebatte war ja eine regelrechte Hinrichtung“, empört sich eine ältere Dame, während zwei junge Studenten nur den Kopf schütteln. „Guttenberg hat die Medien und die Öffentlichkeit gerne für sich genutzt, da braucht sich jetzt keiner beschweren, dass es so gekommen ist!“
Nach einer knappen Stunde löst sich die Versammlung auf. Bereits am nächsten Sonntag soll es eine weitere Pro-Guttenberg-Demo geben, berichten einige der Anwesenden. „Dann werden wir ab 13 Uhr auf der Fürther Freiheit stehen.“

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