Hohe Haftstrafen für Nürnberger Goldraub

22.12.2011, 20:15 Uhr
Hohe Haftstrafen für Nürnberger Goldraub

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Für den dreisten Goldraub im baden-württembergischen Ludwigsburg  müssen vier Angeklagte für sieben bis acht Jahre in Haft. Der Raub dürfe nicht als Kavaliersdelikt oder Trickbetrug verharmlost werden, machte der Vorsitzende Richter Jörg Geiger bei seinem gestrigen Urteilsspruch im Stuttgarter Landgericht deutlich. „Die Kammer stuft die Tat als schweres Verbrechen ein“, sagte er.

Die Männer im Alter von 26 bis 29 Jahren hatten ihre Beteiligung am Goldraub im Prozess gestanden. Als Polizisten verkleidet hatte die Gruppe aus dem Bonner Raum am 15. Dezember 2009 einen Nürnberger Goldtransport von der A81 bei Ludwigsburg in die Falle gelockt. Den Fahrer und seinen Begleiter setzten sie in einem Waldstück bei Heilbronn aus und machten sich mit dem Gold im Wert von rund 1,7 Millionen Euro aus dem Staub. „Was mit der Beute geschehen ist, wissen wir nicht“, sagte Geiger.

Mit seinem Urteil folgte das Gericht in weiten Teilen den Forderungen der Staatsanwaltschaft. Gangster-Rapper „Xatar“ (29) muss als Organisator für acht Jahre in Haft. Je ein halbes Jahr weniger bekamen ein 27-jähriger Mitorganisator und ein 26-Jähriger. Sieben Jahre Haft verhängte das Gericht über einen 28-Jährigen, der nach der Tat die Beute umgeladen haben soll.

Das Gericht erkannte an, dass die Täuschung bei der Tat im Vordergrund stand und nicht die Gewalt. Auch die Geständnisse und den Sinneswandel rechnete die Kammer den Angeklagten an. Dennoch lasse die Ausführung der Tat eine „erhebliche kriminelle Energie“ erkennen, machte Geiger deutlich. Und die Folgen seien nicht unerheblich: Der Begleiter des Transports sei bis heute psychisch angeschlagen, und auch der Nürnberger Goldhändler habe unter den finanziellen Folgen der Tat zu leiden.

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