Ice Tigers: Animations-Truppe soll bei Spielen einheizen

17.10.2012, 07:00 Uhr
Ice Tigers: Animations-Truppe soll bei Spielen einheizen

© Eduard Weigert

Thomas Sabo hatte zum „Pausenspiel-Casting“ gebeten. „Wir suchen primär Leute, die sich auf dem Eis wohlfühlen“, sagt Stephanie Rinner von Thomas Sabo, die dieses öffentliche Casting organisierte und natürlich live dabei war, als die rund 20 Bewerber antraten, um sich von ihrer besten Seite zu zeigen.

Zum Schluss dabei herauskommen soll eine Animationsshow, die dann in Deutschland einzigartig wäre. „Bislang gibt es so etwas nur in der US-amerikanischen NHL“, erklärt Bianca Purzner. Sie hat sich bereiterklärt, das Training für die Choreographien zu übernehmen. Erfahrung hierfür hat die 36-Jährige ausreichend, schließlich zeichnete sie über 22 Jahre verantwortlich für die Cheerleader der Noris Rams. Nun also Pilotprojekt Eishockey.

Die Aufgaben der künftigen Animateure: in den drei sogenannten „Powerbreaks“ der Heimspiele der Ice Tigers die Fans unterstützen, der Mannschaft einheizen.

Beim ersten Casting vor einigen Wochen kamen über 50 Bewerber in die Arena, nun soll das Team auf 15 Personen aufgestockt werden, die sich „sicher auf dem Eis bewegen können“, so Purzner. Neben dieser Grundvoraussetzung wird in erster Linie auf die Ausstrahlung geachtet.

Das eins das andere bedingt, wird schnell klar. Wer sich bereits beim schlichten Geradeaus-Fahren krampfhaft darum bemühen muss, nicht vornüber zu kippen, tut sich schwer mit Lächeln. So verlässt eine Teilnehmerin nach kürzester Zeit deutlich überfordert die Eisfläche: „Ich dachte, hier geht’s um ein Fotoshooting. Das ist nichts für mich.“

Dass sich unter den Bewerbern einige Models befinden, kommt nicht von ungefähr. Dirk Schweer von der Agentur „Unique Models“ ist mit einer ganzen Truppe angereist, um seine Schützlinge bei dieser „sehr medienträchtigen Aktion“ unterzubringen. Einer hat es bereits beim ersten Casting geschafft. Fluat Kolukisaoglu fühlt sich sichtlich wohl in seiner Rolle als künftiger Pausenspieler.

„Ich will die Leute motivieren und für Stimmung in der Arena sorgen“, berichtet der 23-jährige Schlosser. „Das erste Casting war schon so geil. Die Leute sind super nett, man hilft sich gegenseitig. Das soll ja in erster Linie Spaß machen!“. Spaß haben die Anwesenden zweifelsohne.

Fähnchen- und Puschel-schwingend wird im Kreis vor imaginärem Publikum entlanggeglitten, jubeln gelernt („Macht nicht WUHUU, das klingt nach Feuerwehr! Ruft lieber LET’S GO PARTY GIRLS!“), sich in Zweierreihen aufgestellt und mit einer großen Tonne Schneeschippen simuliert. Die Hauptsache dabei: eine gute Figur machen.

Damit hat Stefanie Storck keine Probleme. Die 25-jährige Neu-Nürnbergerin hat knapp 15 Jahre Eiskunstlauf betrieben und ihren Mitbewerbern damit einiges an Sicherheit voraus: „Das hier würde für mich vieles verbinden: die Fans animieren, auf dem Eis sein und Spiele gucken.“ Tatsächlich sollten die Cheerleader im Idealfall bei jedem Spiel anwesend sein.

Aber kein Problem, wenn doch mal jemand ausfällt. „Wir werden das Casting während der Saison auf jeden Fall wiederholen und das Team erweitern“, so Stephanie Rinner. „Ich bin mir sicher, dass sich momentan viele nicht vorstellen können, was das hier werden soll, und das Interesse noch entsprechend wächst.“

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