Ice Tigers schlagen Krefeld mit 2:1

31.10.2010, 13:54 Uhr
Ice Tigers schlagen Krefeld mit 2:1

© Sportfoto Zink

Das ungewohnte schwarze Outfit der Gastgeber bei der „Black-Night“ war durchaus sehenswert, nicht weniger aber auch die Leistung auf dem Eis. Zwar geizten beide Teams mit Toren, was der Qualität der Partie jedoch keinen Abbruch tat. „Es war ein wahnsinnig intensives Spiel“, zeigte sich Tigers-Trainer Andreas Brockmann sichtlich beeindruckt. Für zusätzliche Stimmung sorgte, wenn auch ungewollt, Schiedsrichter Heiko Dahle, der mit seinen Entscheidungen Spieler und Zuschauer gleichermaßen in Rage brachte, zum Glück aber den Ausgang des Spiels dadurch nicht beeinflusste.



Den Grundstein zum Sieg legten die Nürnberger schon im ersten Drittel, das sie eindeutig dominierten. „Wir haben hervorragend angefangen und Krefeld unter Druck gesetzt. Es war aber klar, dass wir dieses Tempo nicht über 60 Minuten gehen können“, sprach Brockmann, dessen Schützlinge anfangs viel investierten und dafür mit zwei blitzsauberen Toren belohnt wurden. Vitalij Aab mit seinem sechsten Saisontreffer (10.) und Ryan Bayda (20.), der nun auch immer öfters Torjägerqualitäten erkennen lässt, legten eine 2:0-Führung vor, von der die Gastgeber bis zum Ende profitierten sollten.

Toreschießen das einzige Manko

Chancen, den Vorsprung auszubauen, gab es im weiteren Spielverlauf durchaus, aber Krefelds Keeper Scott Langkow gab sich fortan keine Blöße mehr. „Wir tun uns zuhause schwer, Tore zu schießen“, erkannte Brockmann ein Manko seiner Mannschaft, das dank einer konzentrierten Abwehrleistung jedoch nicht ins Auge ging. Nur einmal ließen sich Patrick Ehelechner und seine Vorderleute übertölpeln, als Andreas Driendl (47.) der Anschlusstreffer gelang. Zu diesem Zeitpunkt nicht einmal unverdient, denn der Gast hatte seine anfängliche (offensive) Zurückhaltung längst aufgebenen und zeige sich spätestens ab Mitte der Partie als ein Gegner auf Augenhöhe.

Kampf, Einsatz, Durchsetzungswillen waren nun angesagt, auch weil kaum noch Fünf gegen Fünf gespielt wurde. „Der Schiedsrichter hat das Spiel aus den Händen gegeben. Er war überfordert, aber das kennt man von ihm“, konnte sich Brockmann mit dem Berliner Dahle gar nicht anfreunden. Wie auch die Gäste – vor allem deren Kapitän Herberts Vasiljevs (er trug vor sechs Jahren auch einmal das Tigers-Trikot) stand mit Dahle auf Kriegsfuß. Fünf Zweiminutenstrafen und eine zehnminütige Disziplinarstrafe handelte sich der Lette ein, der deshalb schon 100 Sekunden vor der Schlusssirene zum Duschen gehen konnte.

Auch Nürnbergs Clarke Wilm erlebte das Spielende nicht auf dem Eis. Nach zwei Dritteln verabschiedete sich der 34-jährige Kanadier schnurstracks in Richtung Krankenhaus zur Geburt seines dritten Kindes. Aber auch ohne Wilm brachten die Tigers-Profis die knappe Führung mit vereinten Kräften über die Zeit und verbesserten sich dadurch in der Tabelle auf den höchst erfreulichen dritten Platz. Immerhin vor den viel höher eingeschätzten Teams aus Berlin und Mannheim, den nächsten beiden Gegnern.

Die Adler sind bereits heute Abend (19.20 Uhr) in der Arena zu Gast (Brockmann: „Das wird wieder ein hartes Spiel“), am Freitag geht es zu den Eisbären. Umso wichtiger waren da die drei Punkte gegen die unbequemen Krefelder, die für den Tigers-Coach keine Selbstverständlichkeit waren: „Kompliment an die Mannschaft. Nach den drei Heimniederlagen stand sie sehr unter Druck.“

Nürnberg: Ehelechner – Likens, Kemp; Blanchard, Eriksson; Leask, Schüle; Ancicka – Aab, Chouinard, Frosch; Oblinger, Wilm, Bayda; B.Leeb, G.Leeb, Barta; Grygiel, Beardsmore, Fischhaber / Krefeld: Langkow – Milo, Pavlikovsky; Trepanier, Albers; Akdag, Schopper – Vasiljevs, Pietta, Blank; Hager, Stephens, Endraß; Verwey, Kelly, Driendl; Tepper, Riefers / SR: Dahle (Berlin) / Zuschauer: 5615 / Strafminuten: Nürnberg 18 (Kemp, Blanchard je 4, Ancicka, Likens, Barta, G.Leeb, Schüle je 2) – Krefeld 22 plus 10 Disziplinar (Driendl, Vasiljevs) / Tore: 1:0 (9:48) Aab (Frosch/Leask), 2:0 (19:45) Bayda (Eriksson/Wilm), 2:1 (46:09) Driendl.