Knochenschwund droht schon ab 30

16.10.2007, 00:00 Uhr

Warum? In den meisten Fällen wird die Diagnose erst nach dem ersten Knochenbruch gestellt. Die Krankheit beginnt jedoch viel früher - sie ließe sich auch früher feststellen und dank neuester Medikamente effektiv behandeln. Die Voraussetzung dafür wäre eine bessere Früherkennung. Wer Risikofaktoren für Osteoporose aufweist, sollte keine Zeit verlieren und eine Knochendichtemessung vornehmen lassen. Dann kann die Therapie beginnen, bevor der erste Knochen kracht.

Besonders Frauen sind gefährdet

Der Verlust an Knochendichte verläuft meist schleichend und ohne Warnsignale, bis die heimtückische Krankheit schon weit fortgeschritten ist. Besonders Frauen sind gefährdet: Schon im Alter von 30 Jahren kann der Verlust an Knochendichte einsetzen. Eine Therapie, welche die Osteoporose schon vor dem ersten Bruch bekämpft, setzt voraus, dass diese auch erkannt wird.

Dazu kann jeder selbst beitragen! Wer seine Risikofaktoren für Osteoporose kennt und eine einfache, schmerzfreie Knochendichtemessung bei einem erfahrenen Spezialisten vornehmen lässt, hat gute Chancen, Knochenbrüche zu verhindern. Die wichtigsten Risikofaktoren wie zum Beispiel häufige Rückenschmerzen, Gewichtsverlust, Stürze ohne ersichtlichen Grund und weitere Faktoren hat die Universitätsklinik Düsseldorf unter www.osteoporosecheck.de im Internet aufführt. Wichtig zu wissen: Die Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine Knochendichtemessung erst, wenn es zu spät ist, also nach einem Knochenbruch! Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte die rund 40 Euro für die Untersuchung selbst investieren.

Wie stärke ich meine Knochen?

Aber auch eine rechtzeitige Diagnose der Osteoporose kann Knochenbrüche nicht immer verhindern. Der Grund: Die Einnahme der Medikamente ist an ein strenges Schema gebunden, das viele Patienten überfordert. Die Medikamente müssen nämlich täglich oder wöchentlich immer zu festen Zeiten und unter bestimmten Bedingungen eingenommen werden.

Die Folge: Nach sechs Monaten nimmt nur noch die Hälfte der Patienten ihre Medikamente ein, nach einem Jahr nur noch ein Drittel - der Frakturschutz ist nicht mehr gegeben. Abhilfe schafft hier ein neuer Therapieansatz, bei dem das Medikament per Kurzinfusion für ein ganzes Jahr gegeben wird. Auch in der Wirksamkeit ist das neue Medikament den herkömmlichen Präparaten überlegen: Während letztere nur zu etwa drei Prozent am Knochen wirken, beträgt die Wirksamkeit der neuen Therapie rund 70 Prozent.

Gehöre ich zur Risikogruppe? Wie finde ich einen erfahrenen Spezialisten, der die Diagnose vornimmt? Wie effektiv ist meine derzeitige Therapie? Wird die neue Jahres-Therapie von der Kasse bezahlt? Was kann ich noch tun, um meine Knochen zu stärken? Hilft es, viel Milch zu trinken?

Anlässlich des Weltosteoporose-Tags 2007 informieren ausgewiesene Experten zu allen Fragen rund um Früherkennung und Therapie. Am Telefon sind unter anderen:

Prof. Dr. med. Jörg Henning, Chefarzt Krankenhaus Lahnhöhe, Zentrum für konservative Orthopädie, Schmerztherapie und Osteologie, Lahnstein

Prof. Dr. med. Johann D. Ringe, Leiter des Westdeutschen Osteoporosezentrums am Klinikum Leverkusen

Prof. Dr. med. Gabriele Lehmann, Oberärztin Innere Medizin, Uniklinik Jena

Dr. med. Holger Willenberg, Oberarzt Endokrinologie, Uniklinik Düsseldorf

Dr. med. Isolde Frieling, Osteologin, Osteoporosezentrum Neuer Wall, Hamburg

Dr. med. Birgit Hermann, Osteologin, Hamburg

Dr. med. Reinhart Santen, niedergelassener Endokrinologe, Frankfurt

Dr. med. Christian Kinast, Orthopäde, München

Dr. med. Detlev Kaulen, Facharzt für Innere Medizin und Endokrinologe, Köln

Dr. med. Helmut Franck, Facharzt für Innere Medizin, Bonn

Dr. med. Ortrun Gröschel, Orthopädin und Osteologin, Coburg

Dr. med. Ulla Stumpf, Ärztin an der Uniklinik Düsseldorf

Dr. med. Parvis Farahmand, Oberarzt Endokrinologie, Westdeutsches Osteoporosezentrum Klinikum Leverkusen

Dr. med. Wolfgang Ehses, Endokrinologe, Köln

Rufen Sie an! Am Samstag, den 20. Oktober, von 10 bis 18 Uhr.

Die kostenfreie Rufnummer lautet 08 00/0 60 40 00

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