Loveparade-Tragödie: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

11.2.2014, 14:01 Uhr
Loveparade-Tragödie: Staatsanwaltschaft erhebt Anklage

© dpa

Die Ermittlungen um das tragische Geschehen seien abgeschlossen, teilte die Staatsanwaltschaft Duisburg am Dienstag mit. Einzelheiten wollen die Ermittler an diesem Mittwoch bei einer Pressekonferenz erläutern. Erwartet werden Antworten etwa auf die Fragen, wer zu den Beschuldigten zählt und wie der Tatvorwurf lautet.

Am 24. Juli 2010 war bei der Duisburger Loveparade eine Massenpanik entstanden. Auf dem Zugang zum Veranstaltungsgelände des Technofestes wurden 21 junge Menschen erdrückt oder zu Tode getreten. Hunderte wurden verletzt. Es hatte für das ganze Gelände nur einen einzigen Ein- und Ausgang gegeben.

Die Zugangsrampe sei viel zu klein für die Besucherströme gewesen, hatte der britische Massendynamik-Experte Keith Still resümiert. Ihm zufolge war es mit dem von der Stadt genehmigten Konzept nicht einmal theoretisch möglich, das Fest gefahrlos durchzuführen. In einem umfangreichen Verfahren war einst gegen 16 Beschuldigte ermittelt worden, unter ihnen Mitarbeiter der Stadt Duisburg und des Veranstalters Lopavent.

Jüngsten Medienberichten zufolge hat die Staatsanwaltschaft den Kreis der Beschuldigten auf jetzt zehn Personen verkleinert. So sollen die Ermittlungen gegen den Polizeieinsatzleiter und einen leitenden Mitarbeiter der Stadt Duisburg eingestellt worden sein. Rainer Schaller, Inhaber der Fitness-Kette McFit und Geschäftsführer von Lopavent, hatte ebenso wie Duisburgs damaliger Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) nicht zu den Beschuldigten im Ermittlungsverfahren gezählt. Das Stadtoberhaupt musste jedoch rund anderthalb Jahre nach der Tragödie abtreten. Eine Bürgerinitiative hatte seine Abwahl durchgesetzt. Er hatte lange Zeit jegliche Verantwortung von sich gewiesen.

 

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