Stadt sucht dringend Interviewer

18.2.2011, 20:29 Uhr

Diese ehrenamtlichen Interviewer sind ab dem 9. Mai unterwegs und befragen an 2337 Häusern 22624 Personen etwa nach Alter, Schulabschluss, Berufsausbildung, Familienstand und Arbeitsleben. Zudem besuchen sie alle Nürnberger Heime. Schäfer und Roland Schmittfull, Organisator der Erhebungsstelle, benötigen für diese Aufgabe 400 Interviewer; weitere 90 müssen sie für Fürth engagieren, da das Statistikamt für beide Städte zuständig ist. „Bisher haben wir für Fürth und Nürnberg jeweils ungefähr die Hälfte“, sagt Schäfer. „Das Thema brennt uns jetzt sehr unter den Nägeln“, meint Schmittfull. Immerhin müssten die Interviewer bereits Ende März oder Anfang April geschult werden.

Ein Erhebungsbeauftragter muss zirka 100 Personen befragen, bei denen er sich mit einem amtlichen Schreiben anmeldet. Pro Interview erhält er eine Aufwandsentschädigung von bis zu sieben Euro. Nimmt der zu Befragende den Bogen nur an, füllt ihn aber selbstständig aus und schickt ihn per Post zurück, erhält der Interviewer nur zwei Euro. „Die Qualität des Interviews ist besser, wenn man beim Interviewer im Zweifelsfall nochmals nachfragen kann“, erläutert Christian Globisch, stellvertretender Leiter des Sachgebiets Zensus beim bayerischen Landesamt, das später die gesammelten Daten von der Erhebungsstelle erhält.

Der Zensus 2011 soll dazu dienen, korrekte Einwohnerzahlen zu ermitteln. Für Nürnberg könnte das problematische Konsequenzen haben, denn die amtliche Zahl liegt bisher bei rund 503000 – laut städtischem Melderegister leben hier aber nur 497000 Menschen. „Unser Melderegister ist sehr genau“, sagt Schäfer. Fällt Nürnberg durch den Zensus 2011 unter die Halbmillionengrenze, gibt es weniger Geld von Bund und Land. Keine Sorgen müssen sich allerdings die durch ein wissenschaftlich abgesichertes Stichprobenprinzip ausgesuchten Bürger machen. „Sie werden dem, was sie preisgeben, an anderer Stelle niemals wieder begegnen“, sagt Schäfer. Es gehe bei so einer amtlichen Befragung ja nicht zu wie in diversen Internetportalen. Klar ist aber: Wen der Zufallsgenerator erwischt hat, der muss auch mitmachen. Wer sich verweigert, zahlt ein Zwangsgeld, die erste Stufe liegt bei 300 Euro. Doch freikaufen kann man sich damit nicht.

Wer als Erhebungsbeauftragter mitmachen will, kann sich unter www.zensus2011.nuernberg.de anmelden, Informationen gibt es auch unter Tel. 231-3350. Interessenten müssen volljährig sein.



 

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