Sushi statt Waschmaschinen

24.8.2010, 00:00 Uhr
Sushi statt Waschmaschinen

© Uwe Niklas

Als Nachteil erweist sich nur die Akustik: Schon wenige Gäste treiben die Lautstärke enorm in die Höhe. Akimoto serviert japanische Küche, wenig kunstvoll, sondern pragmatisch und sanft an den mitteleuropäischen Geschmack angepasst. Es gibt Mittagsgerichte, Sushi aller Art von der Karte und abends als Alternative das "Teppanyaki": ein "All you can eat"-Bufett, bei dem man Gemüse, Fisch und Fleisch roh aussucht, zum Grillmann an der heißen Stahlplatte trägt und kurz darauf gebraten mit der gewünschten Sauce an den Tisch gebracht bekommt.

 Der Service ist flink. Betrieben wird das Lokal von Chinesen. China und Japan stünden sich kulturell-kulinarisch sehr nahe, so wie andererseits die südasiatischen Länder, erklärt Ming Pang, der Mann der Betreiberin Lingling Ji. Der Chefkoch, Guomin Zou, arbeitete lange Jahre in Nürnberger Japan-Restaurants.

Sie haben schon recht: Die Deutschen geben der fettarmen japanischen Küche inzwischen den Vorzug vor den angedickten China-Gerichten der 80er Jahre. Originalgetreue chinesische Küche im Ausland nachzukochen, wäre sehr kostspielig. Es werde ohne Glutamat und Konservierungsstoffe gekocht, versichert Pang; Frische und Qualität sollen hier wenig kosten. Tatsächlich kommen die Sushi tadellos daher, auf hübschen Lacktabletts serviert, und das Bufett zum Pauschalpreis von 16,90 Euro bietet Vielessern ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Sie finden neben Sushi, warmgehaltenen unspektakulären Asia-Vorspeisen und Tellergerichten in der Frischtheke Lamm, Rind, Geflügel, Lachs, Rotbarsch, Grünschalmuscheln, Tintenfischchen und Garnelen vor - für diese Auswahl lohnt sich der Besuch im Akimoto. Die Salattheke, kontinental statt asiatisch, bräuchte es da gar nicht mehr, ebenso wenig die Sauer-Scharf-Suppe.

Das Bufett ernüchtert leider insgesamt mit kuriosen Randerscheinungen. Schon um 22 Uhr wird es ungeniert abgebaut - bei der erwähnten Raumakustik erschreckt das Personal die Gäste ziemlich, wenn es Eis aus der Theke schaufelt. Diese müssen auch mitverfolgen, wie die Mitarbeiter die Dessertplatten - darauf Fertigware wie Gummibärchen, Törtchen, abgepackte Kekse oder Salzbrezeln ("für die Kinder", sagt Ming Pang) - mit bloßen Händen wieder zurück in die Lagerbehältnisse kippen. Das macht jedes Restaurant so. Aber sehen will es der Besucher nicht.

Mehr Informationen über das Restaurant Akimoto in unserer Rubrik Essen und Trinken

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