Video: Erste Eindrücke von Flocke-Besuchern

9.4.2008, 00:00 Uhr

«Flocke-Erlebnis ohne Drängelstress» hieß es am Mittwoch bei der Publikums-Premiere im Nürnberger Tiergarten. Statt langer Kassenschlangen und Staus vor dem Flocke-Gehege erlebten die ersten Zoo-Besucher, die Flocke live erleben durften, einen geradezu entspannten Vormittag mit dem drolligen Eisbärenmädchen. Die wenigen hundert Besucher hatten die Wahl zwischen beinahe hautnahem Flocke-Kontakt hinter einer dicken Trennglasscheibe und einem Logenplatz hoch oben auf der Tribüne.

Auf dem für 500 bis 600 Menschen konzipierten Stahlaufbau tummelten sich nie mehr als ein paar Dutzend Besucher. Statt Flocke im «15-Minuten-Takt», wie es die Zoo-Regie bei großem Andrang vorsah, konnten sich Flocke-Fans zwei Stunden lang ungestört an den Eskapaden der kleinen Eisbärin erfreuen - bis Tierpfleger gegen 11.00 Uhr ihren Vormittags-Auftritt wie geplant beendeten.

Froh über die entspannte Atmosphäre bei Flockes erstem Auftritt zeigen sich auch Gerhard Regen und Gerlinde Kaltenhäuser. Das in Nürnberg lebende Paar bezeichnet sich selbst als eingefleischte Bären-Fans. «Das ist doch herzerfrischend, wenn man so ein junges Tier sieht», freut sich Gerlinde Kaltenhäuser, die zu Hause eine umfangreiche Plüschbären-Sammlung hat und mit ihrem Bekannten schon zweimal den Berliner Eisbären Knut besucht hat. «Wenn man Flocke so spielen sieht, dann ist das Lebensfreude pur», beschreibt sie ihre Empfindungen. Dennoch: «Ein bisschen pummelig ist Flocke schon.

Völlig aus dem Häuschen waren auch Drittklässler der Grundschule aus Obermässing. Der Zufall wollte es, dass ihr lange im Voraus geplanter Schulausflug in den Nürnberger Tiergarten ausgerechnet auf den «Flocke-Tag» fiel. «Am schönsten ist es, wenn Flocke versucht, Männchen zu machen», schwärmte der acht Jahre alte Pascal. Tiergarten-Direktor Dag Encke gab sich trotz leerer Tribünen-Stehplätze am Mittwoch gelassen. Er rechnet erst in den kommenden Wochen mit einem größeren Andrang. Bereits am Wochenende könnte der inmitten eines früheren Sandsteinbruchs gelegene Landschaftszoo vor einer ersten Bewährungsprobe stehen.

Um den Ansturm geordnet abwickeln zu können, hat der Tiergarten tief in die Tasche gegriffen. Rund eine halbe Million Euro hat die Zoo-Leitung in den Bau der Tribüne, zusätzliche Toiletten, ein Verkehrsleitsystem und zusätzliches Personal gesteckt. «Wir rechnen nicht mit großen Nettomehreinnahmen. Das wichtigste ist, das wir am Ende bei Plus-Minus-Null rauskommen», erläutert er.

Insgeheim hoffen die Nürnberger dennoch auf einen Besucherstrom ähnlich wie bei Eisbär Knut, der dem Berliner Zoo einen Millionenüberschuss bescherte. Die Zeit dafür läuft allerdings langsam ab. Schon am Mittwoch beklagten erste Tiergarten-Besucher, dass Flocke längst nicht mehr soviel «Knuddelfaktor» habe wie noch vor einigen Wochen. dpa

Verwandte Themen


Keine Kommentare