Welche Käufe lohnen sich wirklich?

11.12.2007, 00:00 Uhr

Mit dem Kauf einer einzigen Energiesparlampe kann man über die Jahre hinweg mehr als 80 € sparen und zugleich die Umwelt schonen. So lautet seit langem die Argumentation für Sparbirnen. Ganz so einfach liegen die Dinge jedoch nicht, meint die Zeitschrift «Guter Rat« in ihrem Dezember-Heft: So gab im Vergleichstest eine schlechte Energiesparlampe von Obi früher den Geist auf als eine stinknormale Glühbirne. Bei «Maxi Lux« von Praktiker war die Leuchtkraft eher mini: nach dem ersten Lebensdrittel hatte sie sich halbiert. Trotzdem kommen die Tester zu dem Ergebnis, dass manche Energiesparlampen bis zu 60 Prozent der Kosten einsparen - dafür müsse man allerdings teurere Produkte kaufen. Testsieger wurde die Megaman Compact, die es bei Marktkauf und Elektro Conrad gibt (8,99 €), dicht gefolgt vom Ikea-Modell SU302, das mit 4,70 € aber deutlich weniger kostet.

Eine andere Form der Energieeinsparung thematisiert die Zeitschrift «Öko-Test« in ihrer neuesten Nummer: das sogenannte «Wärme-Contracting«. Dahinter steckt folgende Idee: Man kauft sich keine Heizungsanlage, sondern mietet eine. Das bieten inzwischen etliche Versorger an, in deren monatlicher Abrechnung dann Wartung, Prüfung und Reparaturkosten enthalten sind. Der große Vorteil des Kunden: Er erhält eine hochmoderne Heizung ins Haus gestellt, ohne dafür zahlen zu müssen - jedenfalls nicht sofort. Der Nachteil liegt, so zeigt der Vergleich von «Öko-Test«, darin, dass das Contracting auf Dauer doch teuer wird: Zwischen 12 und 34 € spart der Verbraucher, wenn er sich seine Heizung selber kauft bzw. dafür Fördermittel in Anspruch nimmt. Insofern lohnt sich das Contracting nur für Leute, die nicht selbst investieren wollen und den Komfort des Leasing schätzen.

Auch bei der Zeitschrift «Finanztest« ist im Dezember die Finanzierung fürs eigene Haus ein Thema. Was taugen, so die Fragestellung, die Angebote von Online-Anbietern, wenn man einen Immobilienkredit braucht? Antwort: Die Top-Konditionen, mit denen auf den Internetseiten geworben wird, bekommt fast niemand. Ein «Sehr gut« verdiente sich allein die Firma Interhyp. Bei allen Anbietern ist die große Crux, dass man erst ein Angebot bekommt, wenn man schon alle Unterlagen eingereicht hat - und dieses Angebot fällt dann zum Teil deutlich schlechter aus als das des Online-Rechners. Einen großen Vergleich leistet die aktuelle «Finanztest« auch für Wohngebäudeversicherungen: Hier gibt es erhebliche Preis- und Leistungsunterschiede zwischen den 41 getesteten Versicherern. Sieger hier: die Angebote der Firmen Dolleruper, Ammerländer und Interrisk.

Gleich zwei Zeitschriften berühren im Dezember den Bereich des Online-Banking: «Test« von Stiftung Warentest warnt erneut vor Sicherheitslücken und verweist auf eine Steigerung von 23 Prozent bei den Kontoplünderungen im letzten Jahr. Das Magazin «Test & Kauf« benennt dagegen konkret die fünf sichersten Online-Banken: Netbank, Postbank, 1822 direkt, HypoVereinsbank und Deutsche Bank.

Eine Warnung spricht «Test« vor Internet-Netzwerken wie XING oder MySpace aus: Weil immer mehr Firmen dort die Lebensläufe von Bewerbern recherchieren, können sich die Lebensdetails dort als wahrer Karrierekiller entpuppen - das Internet vergisst weder Partyfotos noch politische Äußerungen. «Der größte Feind ist die eigene Unbekümmertheit«, meint ein Unternehmensberater.

Außerdem hat die Stiftung Warentest im Dezember Navigationsgeräte und Notebooks getestet. Bei den «Navis« sind unter den ersten drei Produkten zwei TomToms (das Go 720 T und das XL T Europe) und ein Falk N220L. Bei den Notebooks dürfen sich Apple-Anwender mal wieder bestätigt fühlen: Das «MacBook Pro« bekam als einziges Gerät ein «Gut«, liegt mit 1900 € aber auch preislich deutlich über der Konkurrenz. Bei den PCs siegte Samsung mit dem R70-Aura-T7300. Feilen sollte der Testsieger aber vielleicht noch an den Produktnamen.

Wie man garantiert ein tolles Testergebnis erzielt, demonstriert nach Ansicht von «Finanztest« die Betriebskrankenkasse Victoria-DAS. 100 Prozent der Kunden zeigten sich bei einer Umfrage der Kasse zufrieden. Allerdings ließ das Befragungs-Formular auch nur bestimmte Antworten zu: «Sehr gut«, «gut« und «außergewöhnlich«.

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