Wieder Krise in der Kaiserstraße

14.8.2008, 00:00 Uhr

Ilse Ostermeier hat ihr Modegeschäft «Cronia» bereits zugesperrt. Steffen Reim schließt wie berichtet sein Einrichtungshaus Ende des Jahres, und im März 2009 gibt Renate Schuler ihre seit Jahrzehnten bestehende Modeboutique auf. Damit ist das Gleichgewicht gefährdet zwischen den Läden mit individueller Prägung, die eine Innenstadt unverwechselbar machen, und den überall in der Welt auftretenden Nobelmarken.

Das alarmiert «Erlebnis Nürnberg». Ziel des Vereins, in dem sich Unternehmer und Organisationen zusammengeschlossen haben, ist es, den Besuch und die Bedeutung der Nürnberger Altstadt zu fördern. Hier hofft man, dass so schnell wie möglich inhabergeführte Geschäfte in die frei gewordenen Läden einziehen. «Erlebnis Nürnberg» hat ein Konzept «Flaniermeile Kaiserstraße» entwickelt und im Wirtschaftsreferat eingereicht.

Planungen sind im Gange

Darin wird unter anderem vorgeschlagen, zusätzliche Bänke, insbesondere rund um die Bäume, aufzustellen und den Eingangsbereich zur U-Bahn neu zu gestalten. Das allerdings wird noch auf sich warten lassen. Die Planungen sind zwar im Gange. Aber die schwierige rechtliche Situation, die sich aus der Überschneidung von privatem und öffentlichem Eigentum ergibt, ist noch ungeklärt.

Derzeit lässt «Erlebnis Nürnberg» ein Logo für die Kaiserstraße entwickeln, das die exklusive Einkaufsstraße selbst zur Marke machen und als Erkennungszeichen auf roten Teppichen und Wegweisern in der Stadt dienen soll. Außerdem setzt sich der Verein dafür ein, dass die Geschäfte eine Werbegemeinschaft bilden und zusammen ihre Straße als einen interessanten Ort zum Einkaufen vermarkten.

«Wir bieten Hilfe zur Selbsthilfe», sagt der Geschäftsführer von «Erlebnis Nürnberg», Günter Morsbach. Man unterstütze die Geschäfte bei der Umsetzung ihrer Ideen, organisiere und koordiniere die Werbung. Ein Beispiel gelungenen Zusammenwirkens sei die neue Weihnachtsbeleuchtung. Uschi Aßfalg

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