Platz zwei ist Viktorias Minimalziel

28.10.2011, 12:00 Uhr
Platz zwei ist Viktorias Minimalziel

© Roland Fengler

Bislang spielt die Elf von Trainer Dieter Gugel eine bravouröse Saison, kassierte in elf Spielen nicht eine Niederlage. Trotz beachtlicher 27 Punkte steht der Traditionsverein in der A-Klasse 6 weiterhin im Schatten des TSV Südwest, der tatsächlich alle elf Partien für sich entschied.

„Wir waren bislang sehr konstant. Wir haben jetzt zwar leider dreimal unentschieden gespielt, aber insgesamt auch noch kein Spiel verloren. Nächste Woche kommt es zum Showdown gegen Südwest. Das ist dann fast schon eine Vorentscheidung“, erklärt Dieter Gugel. Sollte die Partie für Viktoria verloren gehen, müsse man alles daran setzen, wenigstens den zweiten Platz zu verteidigen, um die Aufstiegschance über den Weg der Relegation zu wahren.

Dass der TSV Südwest bisher derart souverän agiert, verwundert Viktoria-Rückkehrer Gugel, der den SC bereits zweimal interimsweise betreut hatte, keineswegs: „Südwest ist aus der Kreisklasse abgestiegen und hat dazu noch den Kader der zweiten Mannschaft, die letztes Jahr fast schon aufgestiegen ist. Dadurch stehen Peter Morawietz zwei Mannschaften mit viel Potenzial zur Verfügung, das sie jetzt gut abrufen.“

Verstecken braucht sich Viktoria vor dem großen Rivalen jedoch nicht. „Wir sind auch sehr gut aufgestellt und haben uns mit Leuten verstärkt, die sehr gut zu uns passen“, erklärt Gugel. Dabei profitierte der SC Viktoria, der zu besten Zeiten in der damaligen A-Klasse (heutige Kreisliga) kickte, in der jüngsten Vergangenheit vor allem von den umstrittenen Entwicklungen beim SV 73 Süd, infolge derer nicht wenige Akteure den Südern den Rücken kehrten.

Durch die exzellenten Kontakte des Viktoria-Spielleiters und ehemaligen Süder „U19“-Trainers Jürgen Mader konnten gleich mehrere „73er“ zum SC gelotst werden. Nach Raimund Schabo, Francesco Restino sowie den Brüdern Christopher und Dennis Fleischmann schloss sich zu Saisonbeginn mit Mittelfeldakteur Sven Misof ein weiterer ehemaliger Süder den Viktorianern an.

Für Trainer Gugel gewiss ein Vorteil, setzt er doch nicht nur auf ihre „gute fußballerische Qualität“, sondern lobt auch deren Charakter und Einstellung. Rasch habe sich eine Gemeinschaft gebildet, da sich viele Spieler schon vorher kannten.

Seine Truppe sieht Gugel auf dem richtigen Weg: „Ich habe einen guten Draht zur Mannschaft gefunden. Sie ziehen alle gut mit und daher bin ich auch optimistisch, dass wir den zweiten Platz – falls es Südwest weiterhin so durchzieht wie bisher – sichern können.“ Die Hoffnung auf Rang eins hat der ehemalige C-Junioren-Coach des 1.FC Nürnberg freilich noch lange nicht aufgegeben. „Jede Mannschaft muss einmal in der Saison eine Schwächeperiode haben und dann müssen wir eben da sein“, erklärt Gugel, der zu seiner Club-Zeit unter anderem Ex-Nationalspieler Roberto Hilbert und Christian Eigler unter seinen Fittichen hatte.

Zwar musste er in den vergangenen Wochen einige verletzungsbedingte Ausfälle kompensieren, der trotz allem anhaltende Erfolg lässt den 48-Jährigen aber zuversichtlich nach vorn blicken: „Ich habe vor der Saison gesagt, dass wir auf jeden Fall aufsteigen wollen, und diese Chance über die Relegation muss ich haben. Die letzten Jahre hat es bei Viktoria immer irgendwo nicht ganz gereicht. Aber jetzt ist der zweite Platz das absolute Ziel, den müssen wir auch erreichen.“

Die Entscheidung, erneut die Regie bei seinem Heimatverein zu übernehmen und seine langjährige Tätigkeit als Schiedsrichter gegen den Platz an der Seitenlinie einzutauschen, bereut der 48-Jährige trotz der für die Amateurliegen typischen Problematik schicht- oder urlaubsbedingter Spielerausfälle keine Sekunde. Nach seiner alle drei Jahre fälligen Trainerfortbildung reifte Gugels Entschluss, wieder aktiv ins Geschehen eingreifen zu wollen – der richtige Weg: „Ich habe wieder richtig Spaß und Freude.“

Während beim Sportclub bereits alle Beteiligten dem Gipfeltreffen mit Südwest entgegenfiebern, warnt Gugel zunächst vor der DJK Eintracht Süd. Beim zweiten Kreisklassenabsteiger erwartet der Coach ein ähnlich schweres Spiel wie zuletzt gegen den FC Bosna, als Gugel seine Jungs beim Pausenstand von 0:0 erst wachrütteln musste, ehe sie auf 4:0 davonzogen: „Eintracht Süd hat sich zuletzt stabilisiert und gegen Südwest nur 0:1 verloren. Die haben einige sehr gute Spieler in ihren Reihen. Wir müssen hoch konzentriert sein.“
 

Verwandte Themen


6 Kommentare