Zeit für Experimente: Schwand setzt auf Spielertrainer

SCHWAND - Für einen Fußballer gibt es kaum schönere Jubiläen, für die Kicker des 1. FC Schwand sowieso nicht: Exakt zehn Jahre, nachdem sie aus der Bezirksliga hatten absteigen müssen, machten sie am allerletzten Spieltag der Kreisliga NM/Jura Ost durch den 4:0-Sieg über des TSV Greding die Meisterschaft und die damit verbundene Rückkehr auf Bezirksebene perfekt.

Zurück lagen acht Jahre in der Kreisliga, zwei Spielzeiten mussten die Schwander sogar in der Kreisklasse über sich ergehen lassen. Doch die Geschichte ist inzwischen Makulatur. Der Fokus ist ab sofort ausschließlich auf die Saison 2012/13 in der Bezirksliga gerichtet. Und in diese startet der Neuling natürlich vorsichtig optimistisch, wenngleich der Klassenerhalt als oberstes Ziel genannt wird.

Für den 1. FC Schwand spricht natürlich ein eingespielter Kader, bestehend aus jungen, hungrigen Spielern und Akteuren, die zum Teil schon mit dieser oder einer höheren Spielklasse Erfahrungen gesammelt haben. Von den Stammkräften musste man eigentlich nur Patrick Pritschet (zum Landesligisten TSV Neustadt/Aisch) und Alexander Knapp (zusammen mit Trainer Markus Mühling zum TV 1848 Schwabach) ziehen lassen.

Neu besetzt ist allerdings die Kommandozentrale beim Neuling. Als besonders langwierig erwies sich zunächst die Suche nach einem Nachfolger für Markus Mühling, der schon früh signalisiert hatte, den Verein trotz erfolgreicher Aufstiegssaison verlassen zu wollen. Eine bereits öffentlich gehandelte Lösung mit einem namhaften Kandidaten (Harald Gerstner) zerschlug sich.

So machten die Schwander aus der Not eine Tugend und beförderten kurzerhand Spieler Pascal Kachrimanidis zum Spielertrainer. Ein Experiment, auf das man durchaus gespannt sein darf, verfügt Kachrimanidis zwar über reichlich Erfahrung als Spieler in höheren Ligen, doch als Trainer ist er bislang noch nicht in Erscheinung getreten. Zum Einstand musste sich der neue Coach erst einmal mit einer Hiobsbotschaft befassen, denn Abwehrchef Martin Surowka zog sich in diesen Tagen einen Kreuzbandriss zu und wird dem Aufsteiger in der Vorrunde sicherlich noch nicht zur Verfügung stehen. Auch der vermutliche „Heimkehrer“ Matthias Hartmann (zuletzt beim Bezirksoberligisten TSV Kornburg) laboriert noch an den Folgen seiner Kreuzbandverletzung aus der abgelaufenen Saison.

Zurückgreifen kann Pascal Kachrimanidis jedoch auf insgesamt sieben hoffnungsvolle, weil talentierte Neuzugänge, wobei vor allem Marcel Kraft (SC 04 Schwabach) und Maximilian Stark (FV Wendelstein) ihre Tauglichkeit auf Bezirksebene reichlich unter Beweis gestellt haben.