Kleeblatt

Laubenweg 60: Erinnerungen beim Kleeblatt an 2012

11.5.2021, 06:00 Uhr
Kommt nach der Mike-Büskens-Alle demnächst die Stefan-Leitl-Allee?

© Sportfoto Zink / MaWi, NNZ Kommt nach der Mike-Büskens-Alle demnächst die Stefan-Leitl-Allee?

Der Franke ist nicht unbedingt für seinen Optimismus berühmt geworden in der Welt. Das Glas ist hier erfahrungsgemäß zwar nicht unbedingt eher halbleer als halbvoll, aber es ist oft ein gesunder, zurückhaltender Realismus, mit dem viele Menschen in der Region das Leben angehen.

Bei der Spielvereinigung und ihren Anhängerinnen und Anhängern ist das nicht anders, was vielleicht auch daran liegt, dass das der Verein Jahr für Jahr genau so vorlebt. Never too high, never too low – so lautet ein berühmtes Sportler-Zitat, also: Nie zu euphorisch, nie zu pessimistisch.

Entgegen des Naturells

Auch in dieser Saison haben sie das beim Kleeblatt so gehalten, obwohl es ja genügend Gründe gegeben hätte, zwischenzeitlich ein bisschen durchzudrehen. Nach all den glanzvollen Siegen. Vom Aufstieg spricht bis heute keiner der Verantwortlichen und daran dürfte sich nun aus naheliegenden Gründen bis zum letzten Spieltag auch nichts mehr ändern.

Umso überraschender ist es, dass sich viele Fans ausnahmsweise einmal nicht an diesen sehr demütigen Ansatz halten wollen. Seit Wochen bringen einige von ihnen entgegen ihres Naturells zum Ausdruck, dass sie überzeugt sind, dass es dieses Jahr klappt.
In den sozialen Netzwerken lässt sich eine richtige Nostalgie-Welle erkennen, weil natürlich jede und jeder, die und der es mit der Spielvereinigung hält, sich aktuell ins Jahr 2012 zurückversetzt fühlt und an den letzten Bundesliga-Aufstieg denken muss.

Und demnächst? Die Stefan-Leitl-Allee?

Erinnerungen, Fotos und Videos werden geteilt, ein Titel lautet: „Unser Weg in die 1. Liga“. Bei Youtube lässt sich mit einem Klick das Gefühl von damals nach Hause holen: der Platzsturm, der Autokorso mit Tausenden Fans, die Spalier stehen, der volle Rathausplatz, den einige am liebsten sofort in Mike-Büskens-Allee umbenannt hätten – plötzlich sind die Bilder wieder sehr präsent.

Ob die Fans demnächst eine Stefan-Leitl-Allee fordern, lässt sich noch nicht sagen. Aber selbst wenn es nicht klappen sollte mit dem Aufstieg: Ein bisschen Nostalgie ist nie verkehrt. Und ein gesunder, zurückhaltender Optimismus auch nicht.

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