AMG verschärft die A-Klasse

4.12.2018, 17:42 Uhr
AMG verschärft die A-Klasse

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Schon auf den ersten Blick wird deutlich: AMG leitet den neuen kompakten Sportler von der im Frühjahr aktualisierten Generation der A -Klasse ab. Gleichzeitig handelt es sich um eine Premiere: Der A 35 ist das erste Modell von der schwäbischen Edelschmiede in diesem Segment. Mit dem neuen, kompakten Sportpaket will die (Performance-)Marke mit dem Stern verstärkt jüngere Zielgruppen ansprechen, vor allem in China, Nordamerika und den asiatischen Staaten.

Power im Überfluss

Aus zwei Litern Hubraum holt der turbogeladene Vierzylinder stolze 225 kW/306 PS. Die Kraft schüttelt der komplett neuentwickelte Motor aus dem Ärmel. Nicht zuletzt kann er vom starken Durchzug - bulligen 400 Newtonmetern ab 3.000 Touren - profitieren. Auch ohne die Gänge per Lenkradwippen zu wechseln und herunterzuschalten, steht immer Power im Überfluss parat. Entsprechend fallen die Fahrleistungen aus: Von 0 auf Tempo 100 schnellt die Tachonadel beispielsweise in nur 4,7 Sekunden, zügig weiter geht es bis 250 km/h. Bei braver Fahrweise, speziell laut genormtem Mix, verbraucht der A 35 verhältnismäßig humane 7,4 l/100 km (169 g/km CO2). Aber wehe, wenn dem kraftstrotzenden Kompaktwagen die Sporen gegeben werden, dann können es schon mal zwei Liter mehr sein. Geschaltet wird über ein vorzügliches Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, das auf besonders schnelle Gangwechsel und Anschlüsse programmiert ist.

AMG verschärft die A-Klasse

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Für den verschärften Einsatz wurde das Fahrwerk konsequent auf AMG getrimmt. Beispielsweise hat die Sportabteilung der Stuttgarter den Vorderwagen gezielt verstärkt, um die Karosserie gegenüber der Basis-A-Klasse steifer auszulegen. Dazu dient auch eine mit der Karosse verschraubte Aluminium-Platte unter dem Motor. Auf haarigen Bergstrecken durch das Hinterland von Mallorca krallten sich die Reifen des serienmäßig mit variablem (von der bestmöglichen Traktion abhängigen) Allradantrieb ausgerüsteten Fahrzeugs regelrecht in den Asphalt und ließen sich auch nicht durch feuchte Passagen im Nieselregen und Moosbewuchs an den Fahrbahnrändern irritieren.

Fünf Fahrprogramme und Klappen-"Plopp"

Der ambitionierte Fahrer kann unter fünf Fahrprogrammen wählen und jeweils mehrere Parameter einstellen. So lässt die sportlichste Stufe Lenkung, Motor und Getriebe noch spontaner reagieren und den Auspuff-Sound mit dem von einigen Fans begehrten Klappen-"Plopp" bei Gaswegnahme ein wenig in Richtung Krawall auslegen - oder soll man besser Racing sagen?

Außen wie innen wird der A 35 durch spezielle AMG-Features aufgewertet. Als Beispiele sollen der Dachspoiler dienen, der sich auf Wunsch zu einem optisch rennmäßigen Heckflügel auswächst, ferner neue 18-Zoll-Leichtmetallfelgen. In dem mit Leder und Mikrofaser, roten Kontrastnähten und Gurten aufwendig gestalteten Innenraum fallen vor allem das breite "Widescreen"-Cockpit, die stark ausge-formten Sitze mit integrierten Kopfstützen und das schicke neue, unten abgeflachte Lenkrad auf. Besonders, wenn das Volant mit optionalen Zusatzelementen (einem runden Drehregler und zwei Displaytasten) geordert wird, wirkt es ein wenig überfrachtet. Zudem erscheint uns die Anordnung von Automatikhebel und dem Lenkradschaltpaddle rechts zu nah aneinander.

Cockpit: Mit Widescreen-Cockpit, MBUX-Multimediasystem und unten abgeflachtem Lenkrad.

Cockpit: Mit Widescreen-Cockpit, MBUX-Multimediasystem und unten abgeflachtem Lenkrad. © Hersteller

Anzeigeformat "Supersport"

Noch ein Wort zum Kombiinstrument: Hier kann man zwischen den drei unterschiedlichen Anzeigeformen "Klassisch", "Sportlich" und "Supersport" wechseln - Letzteres ist besonders markant, mit zentralem Drehzahlmesser und balkenförmigen Zusatzinformationen.

Als Basispreis ruft Mercedes-AMG für den A 35 4Matic 47.529 Euro auf. Die Auslieferung an Kunden beginnt im Januar. Um den Absatz machen sich die Manager in Affalterbach keine Sorgen, erfreuen sich doch kompakte Kraftpakete in mehreren Märkten einer großen Nachfrage.

Ingo Reuss

Mercedes-AMG A 35 4Matic in Kürze:

Wann er kommt: Im Januar 2019

Wen er ins Visier nimmt: VW Golf R, Audi S3, BMW M140i

Was ihn antreibt: Vierzylinder-Turbobenziner mit 306 PS

Was er kostet: Ab 47.529 Euro

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