Caravanboat: Aus Wohnwagen wird Hausboot

5.8.2020, 17:01 Uhr
Caravanboat: Aus Wohnwagen wird Hausboot

© Tchibo

Tchibo kümmert seit langem nicht nur die Bohne: Abseits des klassischen Kaffeegeschäfts hat das Unternehmen schon so ziemlich alles verkauft, vom Barthaartrimmer über Mobilfunkverträge bis hin zur Schlafzimmerkommode. Auch Motorisiertes ist schon über die Kaffeetheke gegangen, der Opel-Kleinwagen Adam beispielsweise, das indische Einzylinder-Motorrad Royal Enfield, automobile Oldtimer wie Ford Mustang Cabrio oder Citroen 2 CV und zuletzt der Fiat 500.

Zu Land und zu Wasser

Jetzt gerät Tchibo obendrein ins Schwimmen: Das luxuriöse Caravanboat wendet sich an Urlauber, die sich nicht zwischen Land und Wasser entscheiden können. Denn: Mit der kuriosen Kombi aus Wohnwagen und fahrendem Hausboot geht beides.

Als Wohnwagen verharrt das Caravanboat fest verankert auf einem serienmäßigen zweiachsigen Spezialanhänger, von dem es innerhalb von zehn Minuten zu Wasser gelassen sein soll. Der Tiefgang beträgt nur 15 bis 20 Zentimeter, auch flache Seen oder Flüsse sollen so problemlos zu befahren sein.

Caravanboat: Aus Wohnwagen wird Hausboot

© Hersteller

Um den Trailer in Schlepp nehmen zu können, braucht es ein allradgetriebenes Zugfahrzeug, das mindestens 2,5 Tonnen auf den Haken nehmen darf.

Zwei Varianten stehen zur Wahl: Die DepartureOne M misst sieben Meter in der Länge und nimmt fünf Personen an Bord, die DepartureOne XL ist einen Meter länger und ermöglicht sechs Personen den Aufenthalt. Beide Ausführungen sind 2,35 Meter breit und bieten vier Schlafplätze.

Chillen auf der Außenterrasse

Im Interieur findet sich eine Küche mit zweiflammigem Gasherd und Kühl-Gefrier-Kombination, zudem gibt es WC und Dusche sowie einen Essbereich mit Tisch. Wärme generiert eine Standheizung mit Achtliter-Heißwasser-Boiler. Ein dreiteiliges Panorama-Fenster erhellt den Wohnbereich und gewährt umfassende Ausblicke, am Heck lässt es sich auf einer halbüberdachten Außenterrasse chillen, deren Dach als Sonnendeck genutzt werden kann.

Caravanboat: Aus Wohnwagen wird Hausboot

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Weil jedes Caravanboat individuell nach Kundenwunsch gebaut wird, sind Lieferzeiten von acht bis zehn Monaten einzukalkulieren. Neben Geduld ist auch einiges an Geld gefordert: Interessenten müssen für die DepartureOne M mindestens 105.315 Euro aufbringen, im Falle der XL sind es 117.215 Euro. Tchibo gewährt einen Rabatt, der die Preise auf 99.998 Euro beziehungsweise 109.998 Euro reduziert. Zusätzlich gibt es einen 1000-Euro-Gutschein, der sich auf Zubehör und den Motor anrechnen lässt.

Der Motor? Ja – denn der muss extra bezahlt werden. Die kleine Lösung leistet 15 PS und kostet 5267 Euro, wer sich dahingehend bescheidet, kann das Caravanboat ohne Führerschein fahren. Der 30-PS-Antrieb (7549 Euro) und der mit 50 PS (9280 Euro) erfordern einen Bootsführerschein. Alternativ ist ein Elektromotor verfügbar.

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Gerne dürften ökobewusste Kunden auch hören, dass das Hybrid-Mobil dank seiner Aluminiumbauweise am Kraftstoff spart und zudem komplett recyclebar ist. Der Nachhaltigkeit dient zudem die aufpreispflichtige begehbare Solaranlage für das Sonnendeck, sie macht es möglich, maximal drei Tage autark und ohne Landstrom auszukommen. Zu den weiteren Extras zählen ein Wasseraufbereitungssystem zur Selbstversorgung, eine abwasserfreie Gastoilette, ein Außenbord-Grill und ein Hubdachbett, das zwei weitere Schlafplätze bereitstellt.

Gebaut in Sachsen-Anhalt

Tatsächlich unter die Schiffsbauer gegangen ist Tchibo freilich nicht: Das Angebot erfolgt in Partnerschaft mit der Hamburger Deutschen Composite GmbH, Produktionsstätte ist die Kiebitzberg-Werft im sachsen-anhaltinischen Havelberg.

Und ganz ohne die Bohne geht es letztlich doch nicht ab: Ergänzend zum Gutschein bekommen die Tchibo-Kunden einen Kaffeevollautomaten für die Kombüse und ein Starterpaket Kaffeebohnen.

ule